Pyrrhussieg gegen Kernkraft

Pyrrhussieg gegen Kernkraft

Wer auf Kernenergie verzichtet, muss auf fossile Brennstoffe setzen – Fracking, russisches Gas oder eben Kohle.
1 Stunde 6 Minuten
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Beschreibung

vor 4 Monaten

bto#309 REFRESH – Nichts ist so wichtig für die
Identität der GRÜNEN wie ihr letztlich hoch erfolgreicher Kampf
gegen die Kernenergie. Deutschland ist als einziges Industrieland
aus der Atomenergie ausgestiegen und versucht seither vergeblich,
die entstandene Lücke durch Erneuerbare Energien zu ersetzen.
Dennoch bleibt der Strom in Deutschland trotz der Ausgabe von
mehreren hundert Milliarden Euro – wie viele es genau sind, lässt
sich wegen fehlender Transparenz nicht genau beziffern –
überdurchschnittlich dreckig und teuer. Ein in doppeltem Sinne zu
teuer erkaufter Sieg. 


In den letzten 30 Jahren nahm die erzeugte Strommenge in
Deutschland stetig zu und Strom konnte exportiert werden. In den
Jahren 2023 und 2024 kehrte sich das Verhältnis um und
Deutschland musste Strom importieren. Vor allem aus Frankreich
wurde viel Strom bezogen – dem Atomstromland par excellence.
Gleichzeitig blieben Braun- und Steinkohle mit zusammen 22
Prozent und Erdgas mit 16 Prozent Anteil am Energieträgermix
unverzichtbare fossile Kohlendioxid-Emittenten.


Nicht nur, dass der Energieverbrauch ein Wohlstandsindikator ist,
die Verfügbarkeit von günstiger Energie ist vielmehr ein
Standortfaktor für die Wirtschaft. Künftige Industrien werden
durch KI und Automatisierung gekennzeichnet sein und mehr statt
weniger Strom benötigen. Erneuerbare Energien allein werden diese
Energiemengen niemals bereitstellen können – allein schon wegen
ihrer fehlenden durchgängigen Verfügbarkeit und der auf absehbare
Zeit nicht vorhandenen ausreichenden Speicherkapazitäten. Wenn
Sonne und Wind abwesend sind, müssen Alternativen einspringen.
Deshalb ist klar: Der Verzicht auf Kernenergie bedingt den
Einsatz fossiler Brennstoffe wie Kohle, russischem Gas oder LNG
aus dem ungeliebten Fracking. Damit haben die GRÜNEN letztlich
dem Klima und der hiesigen Wirtschaft gleichermaßen massiv
geschadet. 


Dr. Anna Veronika Wendland, die anfangs Teil der
Anti-Atomkraft-Bewegung war und sich mittlerweile zu einer
Kernkraftbefürworterin gewandelt hat, erklärte die Zusammenhänge
in Episode 148 Die grüne Kohlepartei. Wendland ist
Technikhistorikerin am Herder-Institut in Marburg. Zeit also für
ein bto REFRESH.


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