Auf Kernkraft gegründet

Auf Kernkraft gegründet

Der deutsche Sonderweg beim Atomausstieg basiert auf einem historischen Identitätsnarrativ der Grünen.
57 Minuten
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Beschreibung

vor 4 Monaten

bto#308 – Ohne Kernenergie gäbe es die Grünen
nicht, denn der entschiedene Widerstand gegen die Atomkraft ist
ein zentrales Gründungsmotiv der Partei Bündnis 90/Die Grünen.
Historisch betrachtet entstand die Partei aus der Verschmelzung
zweier Bewegungen: der Neuen Linken der 1960er-Jahre und der
Ökologiebewegung der 1970er-Jahre. Besonders die
Anti-Atomkraft-Bewegung bildete das ideelle Fundament der Partei.
Die Ablehnung der Kernenergie wurde zum identitätsstiftenden
Anker und zum integrativen Moment – auf Parteitagen diente das
Thema regelmäßig dazu, Einigkeit herzustellen und die kollektive
Identität zu festigen. 


Mit Beteiligung an der Rot-Grünen-Koalitionsregierung unter
Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) nutzte die grüne Partei das
Momentum, um der Energiewende ihren Stempel aufzudrücken. Die
Fachtagung Energiewende - Atomausstieg und Klimaschutz,
veranstaltet durch das Bundesumweltministerium unter Jürgen
Trittin (B90/Die Grünen) im April 2002 prägte den Begriff neu.
Wobei der Atomausstieg in den Folgejahren zum herausragenden
politischen Ziel der Grünen wurde, noch vor der Reduktion des
Kohlendioxidausstoßes. Letztlich wurde dieses Ziel durch die
Abschaltung der letzten drei Meiler im April 2023 auch erreicht –
trotz massiv verteuerter Energiepreise aufgrund der russischen
Invasion in der Ukraine und einer damit einhergehenden
Energiekrise. 


Die öffentliche Meinung hat sich seither zugunsten von
Atomenergie und Erneuerbaren gedreht. Jeweils deutlich über 50
Prozent befürworten die beiden Energieformen. Auch, weil der
erhebliche wirtschaftliche Schaden des deutschen Sonderweges
immer offensichtlicher wird. Doch gibt es überhaupt noch eine
Chance für eine Umkehr? Dieser Frage geht Daniel Stelter
gemeinsam mit dem Politikwissenschaftler Dr. Thomas Kestler nach.
Er ist Privatdozent am Institut für Politikwissenschaft und
Soziologie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.


Hörerservice


Habilitation von Dr. Thomas Kestler:
https://is.gd/scxumD 


beyond the obvious


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