Genozid in Südafrika?
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Beschreibung
vor 5 Monaten
Es begann – wie so oft – im Oval Office. Einem Raum, der einst
das demokratische Rückgrat der Welt symbolisierte, heute aber
eher als begehbares Requisit einer globalen Reality-Show dient,
in der Donald Trump Regie führt, Hauptrolle spielt und sich
selbst dabei beim Applaudieren zusieht.
Diesmal auf dem Spielplan: White Genocide in South Africa,ein
reißerischer Polit-Thriller, produziert von Telegram-Kanälen,
inszeniert vom rechten Rand und uraufgeführt – natürlich – auf
dem Teppich der Macht in Washington. In der Hauptrolle neben
Trump: Cyril Ramaphosa, Präsident der Republik Südafrika, Statist
wider Willen in einem Spukstück kolonialer Umkehrfantasien.
Die Lichter gingen aus im Oval Office. Nicht metaphorisch
–sondern buchstäblich. Trump ließ dimmen, um ein Video zu zeigen:
weiße Holzkreuze, gestapelte Zitate, mal aus dem Kontext
gerissen, mal ganz ohne. Es war eine Montage, wie sie sonst nur
von verschwörungsgläubigen Telegramisten oder von
Fox-News-Spätformaten verwurstet wird. Die Botschaft: Der weiße
Mann stirbt – und keiner schaut hin...
Genozid in Südafrika? – Der Artikel von Holger
Elias erschien in der Zweiwochenschrift »Ossietzky«, Ausgabe Nr.
11 – 2025.
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