Popmusik als Erlebnisreligion unsrer Zeit? (1/6)
Ob bei Madonna oder Taylor Swift: An Live-Konzerten singt die
«Fangemeinde» alle Songs mit, feiert den Star ekstatisch, erlebt
Gemeinschaft und Trost. Ist das schon Religion? Zumal, wenn
Liedtexte existentielle Fragen zu Leben, Tod, Liebe und Zukunfts
...
26 Minuten
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Beschreibung
vor 4 Monaten
Ob bei Madonna oder Taylor Swift: An Live-Konzerten singt die
«Fangemeinde» alle Songs mit, feiert den Star ekstatisch, erlebt
Gemeinschaft und Trost. Ist das schon Religion? Zumal, wenn
Liedtexte existentielle Fragen zu Leben, Tod, Liebe und
Zukunftsängsten verhandeln. Die Forschung spricht von einem
«spiritual turn» in der Popmusik seit den 1990er Jahren: Aus
Protest und Provokation wie etwa bei Madonna wurden Mantren mit
Anleihen aus verschiedenen spirituellen Traditionen, von Buddha bis
Bibel. Sänger Sting besang im Popsong «fragile» die
Zerbrechlichkeit des Menschen, Michael Jackson schrie im «Earth
Song» seine Betroffenheit mit der leidenden Schöpfung heraus, und
Herbert Grönemeyer verarbeitet die Trauer über den Tod seiner
geliebten Ehefrau mit dem Hit «Mensch». Wie viel echte
Spiritualität, ja sogar Theologie steckt in kommerzieller Popmusik?
Wann ist es reiner Kommerz? Verkauft sich Popmusik vielleicht sogar
besser, wenn sie mit religiösen Symbolen spielt und damit auch
bewusst provoziert? So erheischte etwa Madonna, die Queen of Pop,
immer wieder Aufsehen und Aufschreie: als Gekreuzigte, im
Bischofsornat oder mit Songs wie «like a prayer»?! Im
Auftaktgespräch zu unserer sechsteiligen Sommerserie «Gott und Pop»
analysiert Theologieprofessor Frank Brinkmann den spirituellen
Gehalt säkularer Popmusik. Der Kulturwissenschaftler von der
Universität Giessen engagiert sich im akademischen Arbeitskreis
«pop.religion». Buchhinweis: Frank Thomas Brinkmann, Ashes to
Ashes, Spaceboy?! Kulturwissenschaftliche Perspektiven auf die
transkonventionelle POP-Theologie des David Bowie, Springer
Fachmedien, Wiesbaden 2023. Die Sommerserie «Gott und Pop» läuft
vom 13. Juli bis 17. August 2025 auf Radio SRF 2 Kultur,
sonntagmorgens 08:30 Uhr und online als Podcast
www.srf.ch/perspektiven Autorin: Judith Wipfler
«Fangemeinde» alle Songs mit, feiert den Star ekstatisch, erlebt
Gemeinschaft und Trost. Ist das schon Religion? Zumal, wenn
Liedtexte existentielle Fragen zu Leben, Tod, Liebe und
Zukunftsängsten verhandeln. Die Forschung spricht von einem
«spiritual turn» in der Popmusik seit den 1990er Jahren: Aus
Protest und Provokation wie etwa bei Madonna wurden Mantren mit
Anleihen aus verschiedenen spirituellen Traditionen, von Buddha bis
Bibel. Sänger Sting besang im Popsong «fragile» die
Zerbrechlichkeit des Menschen, Michael Jackson schrie im «Earth
Song» seine Betroffenheit mit der leidenden Schöpfung heraus, und
Herbert Grönemeyer verarbeitet die Trauer über den Tod seiner
geliebten Ehefrau mit dem Hit «Mensch». Wie viel echte
Spiritualität, ja sogar Theologie steckt in kommerzieller Popmusik?
Wann ist es reiner Kommerz? Verkauft sich Popmusik vielleicht sogar
besser, wenn sie mit religiösen Symbolen spielt und damit auch
bewusst provoziert? So erheischte etwa Madonna, die Queen of Pop,
immer wieder Aufsehen und Aufschreie: als Gekreuzigte, im
Bischofsornat oder mit Songs wie «like a prayer»?! Im
Auftaktgespräch zu unserer sechsteiligen Sommerserie «Gott und Pop»
analysiert Theologieprofessor Frank Brinkmann den spirituellen
Gehalt säkularer Popmusik. Der Kulturwissenschaftler von der
Universität Giessen engagiert sich im akademischen Arbeitskreis
«pop.religion». Buchhinweis: Frank Thomas Brinkmann, Ashes to
Ashes, Spaceboy?! Kulturwissenschaftliche Perspektiven auf die
transkonventionelle POP-Theologie des David Bowie, Springer
Fachmedien, Wiesbaden 2023. Die Sommerserie «Gott und Pop» läuft
vom 13. Juli bis 17. August 2025 auf Radio SRF 2 Kultur,
sonntagmorgens 08:30 Uhr und online als Podcast
www.srf.ch/perspektiven Autorin: Judith Wipfler
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