#28 I Daniel Rettig über die Grenzen von Best Practices, Fehlerkultur und weshalb kritisches Hinterfragen noch nie geschadet hat

#28 I Daniel Rettig über die Grenzen von Best Practices, Fehlerkultur und weshalb kritisches Hinterfragen noch nie geschadet hat

1 Stunde 1 Minute

Beschreibung

vor 4 Monaten
Gelernt von Daniel:

 
Best Practices: Inspiration statt Blaupause


Daniel Rettig hinterfragt die weitverbreitete Annahme, dass sich
Erfolg einfach durch das Kopieren von Best Practices übertragen
lässt. Am Beispiel des „Spotify-Modells“ zeigt er, wie
Organisationskonzepte oft als Allheilmittel verkauft werden, in
anderen Kontexten aber scheitern. Die Realität hinter
Erfolgsmodellen ist komplexer als es auf Bühnen und in Büchern
erscheint.


Learning für die Gastronomie:


Best Practices können inspirieren, sind aber selten eins zu
eins übertragbar.

Der Kontext – Branche, Größe, Kultur – entscheidet, ob ein
Modell funktioniert.

Führungskräfte sollten regelmäßig reflektieren, ob
übernommene Ansätze wirklich zum eigenen Unternehmen passen.

  Kritisches Denken und Survivorship Bias


Rettig betont, dass Erfolgsgeschichten meist von den Gewinnern
erzählt werden, während gescheiterte Versuche kaum sichtbar sind.
Dadurch entsteht der Eindruck, dass bestimmte Methoden immer zum
Erfolg führen. Die Gefahr: Unternehmen übernehmen unkritisch
Rezepte, die in ihrem Umfeld nicht funktionieren.


Learning für die Gastronomie:


Nicht nur auf die Erfolgsstorys schauen, sondern auch aus
Misserfolgen lernen.

Erfolgsrezepte immer hinterfragen und an die eigene Realität
anpassen.

Kritisches Denken und Selbstreflexion sind zentrale
Führungsqualitäten.

  Management-Trends und der „Fashion Cycle“


Management- und Führungsmoden kommen und gehen in Wellen –
ähnlich wie Trends in Mode oder Musik. Daniel erklärt, dass
Organisationen oft von einer Extremform zur nächsten wechseln,
etwa zwischen Hierarchie und flachen Strukturen. Die Wahrheit
liegt meist in der Mitte, und nachhaltige Lösungen sind selten
spektakulär.


Learning für die Gastronomie:


Nicht jedem Trend blind folgen, sondern prüfen, was wirklich
zum Betrieb passt.

Zeitlose Prinzipien wie Klarheit, Transparenz und Logik sind
oft nachhaltiger als kurzfristige Hypes.

Organisationen sollten flexibel bleiben und Veränderungen als
Experimentierfeld sehen.

  KI und Technologie: Unterstützung, kein Ersatz


Rettig sieht KI-Tools wie ChatGPT als sinnvolle Unterstützung im
Arbeitsalltag, die Kreativität und Qualität fördern können.
Dennoch bleibt der „Human Touch“ entscheidend, besonders bei
kreativen und zwischenmenschlichen Aufgaben.


Learning für die Gastronomie:


KI kann Routineaufgaben erleichtern, ersetzt aber nicht
menschliche Kreativität und Empathie.

Die Qualität der Arbeit bleibt ein entscheidender
Erfolgsfaktor – auch im Zeitalter der Automatisierung.

  Innovation und Serendipity


Viele Innovationen entstehen nicht durch Planung, sondern durch
Zufall und Offenheit. Daniel schildert, dass Unternehmen dem
„glücklichen Zufall“ den Weg bereiten können, indem sie
kontinuierlich an Themen arbeiten und offen für Neues bleiben.


Learning für die Gastronomie:


Innovation lässt sich nicht erzwingen, aber begünstigen –
durch Ausdauer, Neugier und Offenheit.

Fehler und Zufälle sind Teil des Entwicklungsprozesses und
können zu neuen Lösungen führen.



 
Fazit: Führung mit kritischem Blick und Eigenständigkeit

 


Daniel Rettig zeigt, dass nachhaltiger Erfolg selten durch das
Kopieren von Best Practices entsteht. Führungskräfte sollten
kritisch denken, Trends hinterfragen und ihren eigenen Weg
finden. Inspiration ist wichtig – doch der Mut, eigene Lösungen
zu entwickeln und zu experimentieren, ist entscheidend für
langfristigen Erfolg, auch in der Gastronomie.


 


 

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