Wirtschaftsnews vom 08. Juli 2025

Wirtschaftsnews vom 08. Juli 2025

Wirtschaftsnews

Beschreibung

vor 4 Monaten

Die aktuellen Wirtschaftsnachrichten mit Michael
Weyland


 


Thema heute:   


 


Deutsche Währungsgeschichte: Vor 35 Jahren verschwand die
DDR-Mark - aber nicht ganz!


 


 


Es ist ein besonderes Jubiläum der deutschen
Währungsgeschichte: Vor 35 Jahren, am 1. Juli 1990, wurde die
D-Mark in der DDR eingeführt. Damit leitete die Währungsunion das
Ende des DDR-Geldes ein. Doch die ostdeutschen Banknoten erwiesen
sich als äußerst widerstandsfähig.


In einer Untertageanlage bei Halberstadt in Sachsen-Anhalt
eingemauert, überlebten sie noch mehr als ein Jahrzehnt. Erst zur
Jahresmitte 2002 wurden die letzten Scheine von der KfW aus dem
Stollensystem geholt und in einer Müllverbrennungsanlage
endgültig entsorgt.



Nach der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion im Sommer 1990
war die Staatsbank Berlin zunächst als Nachfolgerin der Zentral-
und Notenbank der DDR für die Entsorgung der nicht mehr gültigen
Bargeldbestände verantwortlich. Das Münzgeld wurde zur
Metallgewinnung eingeschmolzen und an die Industrie verkauft.
Rund 3.000 Tonnen ungültige DDR-Banknoten mit einem Nennwert von
mehr als 100 Milliarden Ost-Mark hingegen wurden in den
unterirdischen Stollen einer Untertageanlage in Halberstadt
(Sachsen-Anhalt) eingelagert, um dort zu verrotten. Die KfW war
damals nicht involviert, wurde aber 1994 nach der Fusion mit der
Staatsbank Berlin deren Rechtsnachfolgerin und somit Eigentümerin
der eingelagerten DDR-Banknoten. Bis zum Jahr 2001 gab es bei den
regelmäßigen Kontrollen keine Zweifel an der Sicherheit der
Einlagerungssituation. Nach einem Einbruch in den Stollen im Juli
2001 zeigte sich jedoch, dass das DDR-Geld bis zu diesem
Zeitpunkt nur teilweise verrottet war.  

Im März 2002 begann die KfW in Halberstadt mit der Entsorgung der
Geldscheine. Dazu wurden die Stollenabschlusswände aufgebrochen
und die mit Kies und Sand vermischten Banknoten aus dem insgesamt
300 Meter langen Stollen befördert. Ende Juni 2002 wurden sie in
298 LKW-Ladungen zur Müllverbrennungsanlage BKB Buschhaus
transportiert und dort verbrannt. Seither gibt es keinen Anreiz
mehr für Menschen, auf illegalem und gefährlichem Wege in die
Untertageanlage bei Halberstadt einzudringen. Die KfW verwahrt
heute in ihrem Historischen Konzernarchiv noch einen
Musterbestand an Münzen und Banknoten.  Dieser einzigartige
Bestand gibt einen tiefen Einblick in ein abgeschlossenes Kapitel
deutscher Währungsgeschichte des 20. Jahrhunderts. Scheine aus
diesem numismatischen Erbe verleiht die KfW auch immer wieder an
verschiedene Museen. 





 


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https://www.was-audio.de/aanews/News20250708_kvp.mp3

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