#22 I Barbara Eselböck über die Bedeutung des Zuhörens, Generationswechsel und weshalb sie sich nur dann ein T-Shirt kauft, wenn sie sich wirklich eines leisten kann
50 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Monaten
Barbara Eselböck ist Gastgeberin, Multiunternehmerin und
gemeinsam mit ihrem Mann Alain das Herz hinter dem Taubenkobel im
Burgenland – einem der renommiertesten Restaurants und
Boutique-Hotels Österreichs. Im Gespräch geht es um
Familienunternehmen, den Generationenwechsel, Führung als
Beziehungsarbeit und die Kunst, mehrere Projekte und das
Privatleben unter einen Hut zu bringen. Barbara spricht offen
über ihre Kindheit im Betrieb, die Herausforderungen und Chancen
der Nachfolge, Mitarbeiterbindung und warum Zuhören in der
Gastronomie oft wichtiger ist als Reden.
Gelernt von Barbara:
Familie als Fundament und Inspiration
Barbara betont, dass der familiäre Zusammenhalt und die
gegenseitige Unterstützung die Basis für den Erfolg der
verschiedenen Betriebe sind. Jeder in der Familie hat seinen
eigenen Weg gefunden, aber alle teilen den Anspruch an Qualität
und Leidenschaft für das, was sie tun. Fehler werden als
Lernchancen gesehen, und der Austausch zwischen den Betrieben
bereichert alle.
Learning für die Gastronomie:
Familienunternehmen profitieren von gegenseitiger Inspiration
und Unterstützung.
Fehler sind wichtige Lernmomente und fördern die
Weiterentwicklung.
Nachfolge und Generationenwechsel
Die Übernahme des Betriebs war ein Prozess mit Höhen und Tiefen.
Barbara beschreibt, wie wichtig es ist, den Übergang gemeinsam zu
gestalten, offen zu diskutieren und Konflikte auszutragen. Ein
schrittweises Hineinwachsen in die Verantwortung und die enge
Bindung an den Betrieb erleichtern die Übergabe.
Learning für die Gastronomie:
Nachfolgeprozesse brauchen Zeit, Offenheit und manchmal auch
Streit, um gemeinsam Lösungen zu finden.
Persönliche Verbundenheit mit dem Betrieb erleichtert die
Übernahme.
Führung als Beziehung und Alltagsarbeit
Für Barbara ist Führung wie das Führen einer Familie: Sympathie,
Respekt und offene Kommunikation stehen im Mittelpunkt. Sie
stellt nur Mitarbeitende ein, mit denen sie sich wohlfühlt, und
setzt auf langjährige Beziehungen. Viele Teammitglieder sind seit
über zehn Jahren dabei. Flexibilität und individuelle Lösungen –
etwa bei familiären Herausforderungen von Mitarbeitenden – sind
selbstverständlich.
Learning für die Gastronomie:
Führung basiert auf Vertrauen, Sympathie und langfristigen
Beziehungen.
Individuelle Bedürfnisse der Mitarbeitenden ernst nehmen und
flexibel darauf eingehen.
Zuhören als wichtigste Führungsqualität
Barbara hebt hervor, dass echtes Zuhören – bei Gästen,
Mitarbeitenden und Kindern – zentrale Voraussetzung für
erfolgreiche Führung ist. Nur wer aufmerksam ist, kann auf
Bedürfnisse eingehen und authentisch reagieren.
Learning für die Gastronomie:
Zuhören schafft Verbindung und ermöglicht maßgeschneiderte
Gastfreundschaft.
Führungskräfte sollten sich bewusst Zeit nehmen, zuzuhören,
statt nur zu senden.
Work-Life-Balance und Integration von Familie
Barbara sieht die Integration der Familie in den Betrieb als
Vorteil: Die Kinder wachsen im Restaurant auf und erleben die
Arbeit der Eltern hautnah. Das schafft Nähe und Flexibilität,
auch wenn jeder seinen eigenen Weg geht. Die Gastronomie bietet
aus ihrer Sicht viel Unabhängigkeit und Gestaltungsspielraum.
Learning für die Gastronomie:
Familienfreundliche Strukturen können ein Vorteil sein und
zur Mitarbeiterbindung beitragen.
Flexibilität bei Arbeitszeiten und Aufgaben fördert
Zufriedenheit und Loyalität.
Krisenmanagement und positives Mindset
Finanzielle Vorsicht und ein grundsätzlich positives Denken
helfen Barbara, Herausforderungen zu meistern. Sie sieht Krisen
als Chancen für Weiterentwicklung und bleibt auch in schwierigen
Zeiten optimistisch.
Learning für die Gastronomie:
Ein positives Mindset und finanzielle Umsicht stärken die
Resilienz des Betriebs.
Herausforderungen sind Teil des Unternehmeralltags und
fördern Innovation.
Diversität und Abwechslung als Erfolgsfaktor
Abwechslung ist für Barbara essenziell – sowohl für sie selbst
als auch für das Team. Pop-ups, flexible Arbeitsmodelle und die
Möglichkeit, neue Erfahrungen zu sammeln, sorgen für frischen
Wind und Motivation.
Learning für die Gastronomie:
Abwechslungsreiche Projekte und flexible Strukturen fördern
Kreativität und Teamgeist.
Junge Mitarbeitende profitieren von internationalen
Erfahrungen, langjährige Mitarbeitende von Stabilität.
Fazit: Führung mit Herz, Verstand und Flexibilität
Barbara Eselböck zeigt, dass moderne Führung in der Gastronomie
vor allem auf Beziehung, Flexibilität und persönlicher Integrität
basiert. Zuhören, Vertrauen und ein positives Betriebsklima
stehen im Mittelpunkt. Erfolgreiche Gastronomie lebt von
Authentizität, Leidenschaft und dem Mut, neue Wege zu gehen – im
Team, mit der Familie und für die Gäste.
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