Ungesehen und unversorgt – Wenn Medizin Menschen vergisst
14 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Monaten
In dieser Episode des Hörgang-Podcasts zum Pride Month spricht
Prof. Dr. Igor Grabovac von der MedUni Wien über gesundheitliche
Ungleichheit und Diskriminierung im medizinischen System –
insbesondere gegenüber queeren und obdachlosen Menschen. Grabovac
schildert, wie ihn seine Erfahrungen als Medizinstudent und seine
Arbeit im AKH Wien zur Sozialmedizin brachten. Er berichtet von
struktureller und institutioneller Diskriminierung, etwa wenn
Trans-Personen nicht mit ihren gewählten Pronomen angesprochen oder
notwendige medizinische Leistungen vorenthalten werden. Zudem
thematisiert er die drastisch schlechtere gesundheitliche Lage von
obdachlosen Menschen, deren Lebenserwartung um 20–30 Jahre geringer
ist. Krebserkrankungen sind in dieser Gruppe bis zu fünf Mal
häufiger, Prävention jedoch kaum zugänglich. Gründe dafür sind
mangelnde Sozialversicherung, fehlende niederschwellige Angebote
und digitale Hürden. Im EU-Projekt Cancerless wurde daher ein
Modell mit Health Navigators entwickelt, das den Zugang zur
Krebsvorsorge verbessern soll. Grabovac betont die Bedeutung von
ganzjähriger Sichtbarkeit und Ausbildung medizinischer Fachkräfte
im Umgang mit marginalisierten Gruppen. Sichtbarkeit allein reiche
nicht – es brauche strukturelle Veränderungen im Gesundheitssystem.
Der Pride Month sei zwar wichtig für Aufmerksamkeit, aber
nachhaltiger Wandel müsse das ganze Jahr über erfolgen.
Prof. Dr. Igor Grabovac von der MedUni Wien über gesundheitliche
Ungleichheit und Diskriminierung im medizinischen System –
insbesondere gegenüber queeren und obdachlosen Menschen. Grabovac
schildert, wie ihn seine Erfahrungen als Medizinstudent und seine
Arbeit im AKH Wien zur Sozialmedizin brachten. Er berichtet von
struktureller und institutioneller Diskriminierung, etwa wenn
Trans-Personen nicht mit ihren gewählten Pronomen angesprochen oder
notwendige medizinische Leistungen vorenthalten werden. Zudem
thematisiert er die drastisch schlechtere gesundheitliche Lage von
obdachlosen Menschen, deren Lebenserwartung um 20–30 Jahre geringer
ist. Krebserkrankungen sind in dieser Gruppe bis zu fünf Mal
häufiger, Prävention jedoch kaum zugänglich. Gründe dafür sind
mangelnde Sozialversicherung, fehlende niederschwellige Angebote
und digitale Hürden. Im EU-Projekt Cancerless wurde daher ein
Modell mit Health Navigators entwickelt, das den Zugang zur
Krebsvorsorge verbessern soll. Grabovac betont die Bedeutung von
ganzjähriger Sichtbarkeit und Ausbildung medizinischer Fachkräfte
im Umgang mit marginalisierten Gruppen. Sichtbarkeit allein reiche
nicht – es brauche strukturelle Veränderungen im Gesundheitssystem.
Der Pride Month sei zwar wichtig für Aufmerksamkeit, aber
nachhaltiger Wandel müsse das ganze Jahr über erfolgen.
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