Datenschutz im vernetzten Auto
Mit Dr. Dr. Hans Steege, Holger Bleich und Joerg Heidrich
1 Stunde 7 Minuten
Podcast
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Beschreibung
vor 6 Monaten
Mit jedem Modelljahr werden Autos digitaler, smarter – und zu
echten Datensammlern auf Rädern. Sie erfassen Fahrverhalten,
Batteriestatus, Standorte und vieles mehr. Was dabei an
persönlichen Informationen im Fahrzeug, in der Cloud oder beim
Hersteller landet, bleibt für viele Autofahrer unklar. In der
aktuellen Episode des c't-Datenschutz-Podcasts diskutieren Holger
und Joerg mit Dr. Dr. Hans Stege über die Herausforderungen, die
moderne Fahrzeuge für den Datenschutz mit sich bringen. Hans ist
seit 2021 im Bereich Datenschutz bei Cariad, einer
Volkswagen-Tochter, tätig. Außerdem ist er seit 2022
Lehrbeauftragter am Institut für Volkswirtschaftslehre und Recht an
der Universität Stuttgart und lehrt dort in den Bereichen Recht der
Digitalisierung, Autonomes Fahren und Künstliche Intelligenz. Wie
Hans erläutert, fallen in modernen Fahrzeugen Daten aus vielen
Quellen an - von Ultraschallsensoren über Kameras bis hin zu
Car-to-Car-Kommunikation. Einiges davon landet aus technischen
Gründen oder aufgrund gesetzlicher Vorgaben in den Systemen der
Hersteller. Andere Informationen wie Standortdaten oder Fahrprofile
werden für Komfortfunktionen und Dienste erhoben - meist auf Basis
einer Einwilligung der Nutzer. Doch genau hier liegt ein Problem:
Kaum jemand liest sich die ellenlangen Datenschutzerklärungen
durch, bevor er ein neues Auto startet. Zudem ist oft unklar,
welche Daten genau erhoben und wie lange sie gespeichert werden.
Auch die Tatsache, dass Autos oft von mehreren Personen genutzt
werden, erschwert die Sache. Nicht zuletzt zeigen prominente
Datenpannen – etwa bei VW, wo monatelange Bewegungsprofile von
hunderttausenden Fahrzeugen unzureichend geschützt in der Cloud
lagen – wie reichhaltig und schützenswert die gesammelten Daten
sind. Die Verantwortung der Hersteller ist enorm, doch oft bleibt
unklar, wie lange Daten wirklich gespeichert werden, ob sie
ausreichend anonymisiert werden und wer tatsächlich Zugriff hat.
Abseits vom VW-Fall, zu dem er aufgrund seiner Anstellung bei
Cariad nicht konkret sprechen kann, betont Hans, dass die
Hersteller technisch und organisatorisch auf Top-Niveau arbeiten
müssen, um den Datenschutz zu gewährleisten. Gleichzeitig stelle
sich die Frage nach der digitalen Souveränität, wenn Fahrzeuge aus
den USA oder China Unmengen an Daten sammeln. Hier sei die Politik
gefragt.
echten Datensammlern auf Rädern. Sie erfassen Fahrverhalten,
Batteriestatus, Standorte und vieles mehr. Was dabei an
persönlichen Informationen im Fahrzeug, in der Cloud oder beim
Hersteller landet, bleibt für viele Autofahrer unklar. In der
aktuellen Episode des c't-Datenschutz-Podcasts diskutieren Holger
und Joerg mit Dr. Dr. Hans Stege über die Herausforderungen, die
moderne Fahrzeuge für den Datenschutz mit sich bringen. Hans ist
seit 2021 im Bereich Datenschutz bei Cariad, einer
Volkswagen-Tochter, tätig. Außerdem ist er seit 2022
Lehrbeauftragter am Institut für Volkswirtschaftslehre und Recht an
der Universität Stuttgart und lehrt dort in den Bereichen Recht der
Digitalisierung, Autonomes Fahren und Künstliche Intelligenz. Wie
Hans erläutert, fallen in modernen Fahrzeugen Daten aus vielen
Quellen an - von Ultraschallsensoren über Kameras bis hin zu
Car-to-Car-Kommunikation. Einiges davon landet aus technischen
Gründen oder aufgrund gesetzlicher Vorgaben in den Systemen der
Hersteller. Andere Informationen wie Standortdaten oder Fahrprofile
werden für Komfortfunktionen und Dienste erhoben - meist auf Basis
einer Einwilligung der Nutzer. Doch genau hier liegt ein Problem:
Kaum jemand liest sich die ellenlangen Datenschutzerklärungen
durch, bevor er ein neues Auto startet. Zudem ist oft unklar,
welche Daten genau erhoben und wie lange sie gespeichert werden.
Auch die Tatsache, dass Autos oft von mehreren Personen genutzt
werden, erschwert die Sache. Nicht zuletzt zeigen prominente
Datenpannen – etwa bei VW, wo monatelange Bewegungsprofile von
hunderttausenden Fahrzeugen unzureichend geschützt in der Cloud
lagen – wie reichhaltig und schützenswert die gesammelten Daten
sind. Die Verantwortung der Hersteller ist enorm, doch oft bleibt
unklar, wie lange Daten wirklich gespeichert werden, ob sie
ausreichend anonymisiert werden und wer tatsächlich Zugriff hat.
Abseits vom VW-Fall, zu dem er aufgrund seiner Anstellung bei
Cariad nicht konkret sprechen kann, betont Hans, dass die
Hersteller technisch und organisatorisch auf Top-Niveau arbeiten
müssen, um den Datenschutz zu gewährleisten. Gleichzeitig stelle
sich die Frage nach der digitalen Souveränität, wenn Fahrzeuge aus
den USA oder China Unmengen an Daten sammeln. Hier sei die Politik
gefragt.
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