Guten Morgen, Olga Peretyatko!

Guten Morgen, Olga Peretyatko!

Axel Brüggemann im Gespräch mit der Sopranistin.
12 Minuten

Beschreibung

vor 6 Monaten
Sopranistin Olga Peretyatko blickt im Gespräch mit Axel Brügemann
im Backstage Classical Podcast auf ihre internationale Karriere
zurück und spricht offen über ihre Herausforderungen und
veränderten Prioritäten. Trotz großer Erfolge erlebte Peretyatko
auch Krisen, darunter Burnout und Selbstzweifel. Das ständige
Reisen als Teil des Berufs kann anstrengend sein. Irgendwann kommt
Burnout, es sei »normal«. Um sich zu schützen, setzt sie auf
Schlaf, Sport, Spaziergänge, Natur, Lesen und Stille. Peretyatko
liest keine Meinungen über sich mehr, da dies früher zu Stress
führte. Die Sängerin ist überzeugt, dass Burnout oft psychologisch
bedingt ist und mit dem Verlust von Sicherheit zusammenhängt. Daher
studiert sie nun Psychologie und hat die Idee, ein Zentrum für
Musiker zu gründen, da diese sehr zerbrechlich seien. Positives
Denken sei der Schlüssel, um gesund zu bleiben. Ihre Erfahrung im
Umgang mit jungen Sängern teilt sie in Meisterkursen. Sie weiß,
dass ein einziges Wort im Leben eines jungen Künstlers viel
verändern kann und versucht, diese zu unterstützen. »Das ist ein
Thema, über das nur wenige reden – aber es ist in unserem Beruf von
großer Bedeutung«, sagt Peretyatko. Ein entscheidender Einschnitt
in ihrer Karriere war die Geburt ihrer Tochter während der
Pandemie. Dies veränderte ihren Blick und setzte Prioritäten neu:
Gesundheit – ihre eigene und die ihrer Tochter – steht an erster
Stelle. Peretyatko versucht seither, so viel Zeit wie möglich mit
ihrer Tochter zu verbringen, die bereits im Alter von zehn Tagen zu
reisen begann. In Bezug auf ihr Repertoire traf Peretyatko bewusste
Entscheidungen. Sie lehnte Rollen im Wagner-Fach früh ab und
betrachtet ihre Wagner-Karriere, die nur kleine Partien wie
Waldvogel oder Blumenmädchen umfasste, als »schon beendet«. Auch
Anfragen für anspruchsvolle Verdi-Rollen wie Lady Macbeth oder Lulu
lehnte sie ab. Sie bleibt ihrem Belcanto-, Mozart- und
Verdi-Repertoire treu. Zukünftig möchte sie sich vermehrt den
ernsten Belcanto-Partien, wie den Königinnen von Bellini oder
Donizetti, sowie dem ernsten Rossini widmen. Das erste Treffen
zwischen Brüggemann und Peretyatko liegt über ein Jahrzehnt zurück,
anlässlich der ZDF/Arte-Sendung Stars von morgen. Peretyatko hat
seit 2011 in nahezu allen großen Opernhäusern der Welt gesungen und
viele Partien verkörpert. Sie beschreibt ihren Weg als sehr lang,
auf dem sie stets ihr Bestes gab. Als Perfektionistin wollte sie
immer sofort perfekte Resultate.

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