Was Ochs und Esel begriffen haben - Auferstehungsbilder- und geschichten mit Gérard Lattier
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Beschreibung
vor 7 Monaten
Seit einem guten halben Jahr habe ich mich mit Bildern und
Geschichten von Gérard Lattier beschäftigt. Und seither will ich
Entdeckungen bei diesen Bildern zum Evangelium nach dem „heiligen
Lattier“ mit anderen teilen. Jetzt in der Osterzeit natürlich
seine drei Auferstehungsbilder.
Das erste zeigt Jesus im weißen Gewand. Seine Hände sind zum
Segnen erhoben. Der Ewige spielt im Himmel Ziehharmonika. Zwei
Engel tönen. Der eine: „Jesus ist auferstanden.“
Der andere singt das Spottlied des Apostel Paulus aus dem 1.
Korintherbrief: „Tod, wo ist dein Sieg?“ Und Gérard Lattier
erzählt: „Ja, es ist Ostern. Christ ist erstanden. Er hat den Tod
durchschritten und ist wiedergekommen. ‚Tod, wo ist dein Sieg?‘
Die Glocken läuten. Die Judasbäume blühen. Die Vögel bauen ihre
Nester. Die Wildnis ist voller Iris, man sieht Gänseblümchen und
Schokoladeneier. Es ist schön in der Welt. JESUS IST
AUFERSTANDEN!“
Zu bedauern ist in diesem Bild nur der Tod. Der Sensenmann weint
und läuft weg mit einem leeren Sarg. Auf dem ist der Gekreuzigte
als Bild befestigt. Aber Jesus ist nicht im Tod geblieben.
Das zweite Bild ist die Begegnung von Maria Magdalena mit dem
auferstandenen Meister.
Sie erkennt ihn nicht sofort. Er hat einen Rechen in der Hand.
Also verwechselt sie ihn mit dem Gärtner. Gérard Lattier erzählt:
„Maria Magdalena irrt ganz verwirrt im Friedhof umher.
Sie versucht zu verstehen, wohin wohl der Leib Jesu geraten ist.
Sie sieht von hinten einen Gärtner mit seinem Rechen. Sie geht
auf ihn zu. Um ihn zu fragen, was los ist. Als sie ihn anspricht,
dreht sich der Gärtner um – und es ist Jesus! Sie stürzt auf ihn
zu, um ihn wie gewöhnlich zu umarmen. Jesus hält sie mit einer
Handbewegung auf und sagt: ‚Noli me tangere!‘ Berühre mich
nicht!“ Der Auferstandene ist nicht zu greifen und nicht zu
begreifen.
Im dritten Bild Jesus überdimensional groß mit riesigen Händen
zum Segnen erhoben. Alle tanzen. Der alte Künstler und seine
längst verstorbene Frau auch. Auch in diesem Bild gibt es viel zu
entdecken, amüsiert und irritiert der Maler und Erzähler. Der
Esel und der Ochse, bekannt von der Krippengeschichte kommen beim
Maler immer wieder vor. Esel und Ochse haben Sprechblasen. Der
Esel verkündet: „Christus ist auferstanden!“ Und der Ochse
antwortet wie in einem orthodoxen Ostergottesdienst. „Er ist
wahrhaftig auferstanden!“
Mich erinnert dieser österliche Dialog an eine Klage Gottes: „Der
Ochse kennt seine Meister und der Esel die Krippe seines Herrn,
aber Israel hat mich vergessen.“ Einer gottvergessenen Welt rufen
Esel und Ochs die Osterbotschaft zu. Das ist kein dummer Esel und
kein blöder Ochse. Ostern stellt alles auf den Kopf. Mit seinen
Bildern und Geschichten will Gérard Lattier einladen, mit dem
Auferstandenen im Alltag zu rechnen.
Die Bilder kann man auf der Website sehen
www.lattier-linkenheim.de
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