Müssen Frauen den Raum verlassen? Gespräche über Männlichkeit(en), Privilegien & Gleichstellung

Müssen Frauen den Raum verlassen? Gespräche über Männlichkeit(en), Privilegien & Gleichstellung

Die Mobilitätsbranche, die Verkehrspolitik - von Fahrrad bis SUV ist auch 2025 vieles "männlich" dominiert. Teilweise gibt es sogar einen massiven Backlash, der kleine Schritte vorwärts zunichte macht? Was tun? Darüber sprach ich - mit zwei Männern.
1 Stunde 47 Minuten
Podcast
Podcaster
On the way to new mobility: Katja Diehl spricht alle 14 Tage mit Gästen über Mobilität statt Verkehr, Diversität, New Work, Inklusion, kindergerechte Stadt und das Mobilisieren auf dem Land.

Beschreibung

vor 7 Monaten
Daniel Pauw ist systemischer Berater, Coach und Mitautor des Buchs
New Work Man. Mit über 15 Jahren Erfahrung in
Organisationsentwicklung und Transformationsprozessen arbeitet er
heute bei Covolution. Außerdem ist er Gründer von Salty Elephant
(Yoga-Reisen) und lebt in München. Vincent Herr ist Autor, Berater
für Geschlechtergerechtigkeit und derzeit in Elternzeit mit drei
kleinen Kindern. Gemeinsam mit Martin Speer schrieb er das Buch
„Wenn die letzte Frau den Raum verlässt“, das mit Einblicken in
Männerrunden und männliche Perspektiven auf Gleichstellung sofort
zum Bestseller wurde - und es bis heute ist. Während ich mit Daniel
stark systemisch und intersektional auf die Probleme schaue, die
überkommene männliche Ideale allen machen, also auch den Frauen,
spreche ich mit Vincent über das männliche Privileg, das sich auch
im Erfolg des aktuellen Buches spiegelt. Warum können Männer
dieselben Dinge sagen und werden (auch von vielen Frauen!) als
progressiver wahrgenommen, als wenn eine weiblich gelesene Person
diese Aussagen oder Analysen platzieren würde? Zentrale Themen mit
Daniel: Zentrale Themen: Traditionelle Männlichkeit & ihre
Folgen: Männliche Rollenbilder prägen Selbst- und Fremdbild
nachhaltig. Sie fördern emotionale Abgrenzung, Selbstüberforderung
und wirken sich negativ auf Gesundheit, Sozialkompetenz und
Umweltverhalten aus. Männer sterben im Schnitt fünf Jahre früher –
nicht biologisch bedingt, sondern durch sozialisierte
Lebensführung. Genderstereotype & strukturelle Ungleichheiten:
Frauen – auch High Potentials – erhalten überproportional mehr
negatives Feedback. Tief verankerte Geschlechterrollen
benachteiligen nicht nur Frauen und FLINTA-Personen, sondern auch
Männer selbst. Sichtbare Symptome reichen von ungleicher
Besteuerung (z. B. Hygieneprodukte) bis zu Alltagsdiskriminierung.
Kontakt & Bildung als Schlüssel: Der beste Weg, Vorurteile
abzubauen, ist echter Dialog und Kontakt mit Menschen außerhalb der
eigenen sozialen Blase. Bildung über Gender, Intersektionalität und
strukturelle Ungleichheit ist in Deutschland stark
unterrepräsentiert und sollte integraler Bestandteil
gesellschaftlicher Diskurse sein. Themen mit Vincent: Der
Safe-Space-Effekt: Wenn Frauen einen Raum verlassen, ändert sich
der Ton: Männer äußern sich offener, oft abwehrend oder kritisch
gegenüber Gleichstellung. Das Buch dokumentiert diese Dynamiken als
ehrlichen Spiegel männlicher Innenräume. Wissens- und
Perspektivdefizite bei Männern: Viele Männer haben kaum Bewusstsein
für strukturellen Sexismus und unterschätzen
Alltagsdiskriminierung. Das größte Hindernis für Fortschritt:
Ignoranz, nicht aktive Ablehnung. Privilegien erkennen &
nutzen: Herr und Speer reflektieren kritisch, dass ihnen als weißen
Männern mehr Gehör geschenkt wird – obwohl sie über Probleme
sprechen, die sie selbst nicht erleben. Ihr Buch soll daher vor
allem anderen Männern helfen, sich zu reflektieren und aktiv zu
werden.

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