Expandierende Erde: zu große Zahlen und zu kleine Schwerkraft
Was kommt heraus, wenn man zwei theoretische Quantenphysiker mit
einer Prise Zahlenmystik und begrenzten Kenntnissen der Geophysik
mischt? Ausnahmsweise expandiert in dieser Folge von AstroGeo nicht
das Universum, sondern unsere Erde.
1 Stunde 14 Minuten
Podcast
Podcaster
Im AstroGeo Podcast erzählen sich die Wissenschaftsjournalisten Franziskia Konitzer und Karl Urban regelmäßig Geschichten, die ihnen entweder die Steine unseres kosmischen Vorgartens eingeflüstert – oder die sie in den Tiefen und Untiefen des Universum...
Beschreibung
vor 7 Monaten
Im Jahr 1937 hatte Paul Dirac eigentlich so alles erreicht, was man
als theoretischer Physiker erreichen konnte: Der Brite hatte die
Quantenphysik mit begründet und sie mit Einsteins Spezieller
Relativitätstheorie vereint. Fast aus Versehen hatte er erstmals
eine neue Form von Materie beschrieben, die wir heute als
Antimaterie kennen. Paul Dirac hatte nicht nur eine Professur an
der angesehen Universität von Cambridge bekommen, sondern bekam
auch im Alter von nur 31 Jahren den Nobelpreis für Physik
zugesprochen. Doch nun wandte sich Dirac größeren Dingen zu: der
Kosmologie. Paul Dirac entwarf die „Large Numbers Hypothesis“, die
Hypothese der großen Zahlen. Seine Vermutung besagte, dass das
Verhältnis der Zahlenwerte von Naturkonstanten sich
merkwürdigerweise immer wieder eine ziemlich große Zahl ergibt,
nämlich zehn hoch 39. Was für die Meisten ein nicht besonders
seltsamer Zufall sein mag, hatte für Dirac tiefere Bedeutung: Er
schloss daraus, dass die Naturgesetze im Universum nicht immer und
überall gleich waren – und dass die Naturkonstanten entgegen ihrem
Namen nicht konstant, sondern variabel seien. Dabei hatte es Dirac
vor allem auf eine Naturkonstante abgesehen: die
Gravitationskonstante. Diese sei vor Jahrmilliarden viel größer
gewesen. Und das würde bedeuten: Was wir als Schwerkraft kennen,
nimmt mit zunehmendem Alter des Universums ab. Während Paul Diracs
Ausflug in die Kosmologie – oder in die Zahlenmystik – von seinen
Kolleginnen und Kollegen größtenteils ignoriert wurde, gab es einen
deutschen Physiker, der die Hypothese der Großen Zahlen ernst nahm:
Pascual Jordan beschäftigte sich vor allem damit, welche messbaren
Auswirkungen so eine geringer werdende Schwerkraft auf unsere Erde
haben könnte. Demnach sollte mit einer abnehmenden
Gravitationskonstante unsere Erde selbst expandieren. In dieser
Folge des AstroGeo-Podcasts erzählt Franzi die Geschichte hinter
der sogenannten Expansionstheorie – und damit ist nicht das
Universum selbst gemeint!
als theoretischer Physiker erreichen konnte: Der Brite hatte die
Quantenphysik mit begründet und sie mit Einsteins Spezieller
Relativitätstheorie vereint. Fast aus Versehen hatte er erstmals
eine neue Form von Materie beschrieben, die wir heute als
Antimaterie kennen. Paul Dirac hatte nicht nur eine Professur an
der angesehen Universität von Cambridge bekommen, sondern bekam
auch im Alter von nur 31 Jahren den Nobelpreis für Physik
zugesprochen. Doch nun wandte sich Dirac größeren Dingen zu: der
Kosmologie. Paul Dirac entwarf die „Large Numbers Hypothesis“, die
Hypothese der großen Zahlen. Seine Vermutung besagte, dass das
Verhältnis der Zahlenwerte von Naturkonstanten sich
merkwürdigerweise immer wieder eine ziemlich große Zahl ergibt,
nämlich zehn hoch 39. Was für die Meisten ein nicht besonders
seltsamer Zufall sein mag, hatte für Dirac tiefere Bedeutung: Er
schloss daraus, dass die Naturgesetze im Universum nicht immer und
überall gleich waren – und dass die Naturkonstanten entgegen ihrem
Namen nicht konstant, sondern variabel seien. Dabei hatte es Dirac
vor allem auf eine Naturkonstante abgesehen: die
Gravitationskonstante. Diese sei vor Jahrmilliarden viel größer
gewesen. Und das würde bedeuten: Was wir als Schwerkraft kennen,
nimmt mit zunehmendem Alter des Universums ab. Während Paul Diracs
Ausflug in die Kosmologie – oder in die Zahlenmystik – von seinen
Kolleginnen und Kollegen größtenteils ignoriert wurde, gab es einen
deutschen Physiker, der die Hypothese der Großen Zahlen ernst nahm:
Pascual Jordan beschäftigte sich vor allem damit, welche messbaren
Auswirkungen so eine geringer werdende Schwerkraft auf unsere Erde
haben könnte. Demnach sollte mit einer abnehmenden
Gravitationskonstante unsere Erde selbst expandieren. In dieser
Folge des AstroGeo-Podcasts erzählt Franzi die Geschichte hinter
der sogenannten Expansionstheorie – und damit ist nicht das
Universum selbst gemeint!
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