Müssen wir Batterien für Elektroautos in China kaufen?
Ein Gespräch mit Peter Lamp, BMW-Batterieentwickler und
Vorsitzender des Industrienetzwerks Lithium-Ionen-Batterie
45 Minuten
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Beschreibung
vor 7 Monaten
Die neuen Elektromodelle deutscher Autohersteller haben eins
gemeinsam: Die Batteriezellen stammen von chinesischen Zulieferern.
Muss das so sein? Nicht unbedingt, sagt der Physiker Peter Lamp,
langjähriger Batterieentwickler bei BMW und Vorsitzender des
Industrienetzwerks Lithium-Ionen-Batterie. In Shanghai findet
dieser Tage die größte Automesse der Welt statt. Unter den mehr als
100 neuen Modellen finden sich ziemlich viele ziemlich gute
Elektroautos. Und auch, wenn jedes zweite der in China als „New
Energy Vehicle“ verkauften Fahrzeuge noch einen Verbrennungsmotor
an Bord hat, bleibt doch festzuhalten: Der langfristige Plan Chinas
mit der Elektrifizierung zu einer führenden Autonation
aufzusteigen, scheint aufzugehen. Eine Schlüsselrolle für den
Aufbau der chinesischen Autoindustrie kommt der Batterietechnik zu.
Wie groß der Vorsprung Chinas wirklich ist und wie die deutsche
Industrie aufholen könnte, diskutieren wir in dieser Folge mit
einem der profiliertesten Batterieexperten Deutschlands: Peter Lamp
beschäftigt sich seit mehr als zwanzig Jahren mit Batteriezellen.
2008 übernahm er die Produktentwicklung für die Batterien im
legendären BMW i3. Dieser Tage geht er in den Ruhestand, doch als
Vorsitzender des Kompetenznetzwerks Lithium-Ionen-Batterie und als
Mitinhaber eines kleinen Entwicklungsunternehmens begleitet Lamp
die Branche weiterhin. Den Vorsprung der chinesischen
Zellhersteller erläutert Lamp nicht nur mit der mangelnden
Verfügbarkeit günstiger Rohstoffe in Europa, sondern auch mit der
fehlenden Industrialisierungskompetenz hiesiger Anbieter. Die
Politik müssen nun entschieden handeln und dann durchhalten, denn
der Aufbau einer florierenden Batteriebranche brauche zehn Jahre.
„Das ist die Krux, weil es für viele Politiker und Investoren
schwer ist, sich an solche Zeiträume zu gewöhnen“, sagt Lamp. Die
technische Entwicklung zielt Lamp zufolge künftig vor allem auf
geringere Kosten, weil die mit heutigen Akkus erreichten
Energiedichten für viele Anwendungen völlig ausreichen. Neue
Technologien wie die Natrium-Ionen-Batterie könnten dazu einen
Beitrag leisten. Einen schnellen Durchbruch von Festkörperakkus
sieht Lamp nicht. Überhaupt solle man nicht nur auf die Zellchemie
achten, sondern Innovationen in der Produktion gezielt fördern.
gemeinsam: Die Batteriezellen stammen von chinesischen Zulieferern.
Muss das so sein? Nicht unbedingt, sagt der Physiker Peter Lamp,
langjähriger Batterieentwickler bei BMW und Vorsitzender des
Industrienetzwerks Lithium-Ionen-Batterie. In Shanghai findet
dieser Tage die größte Automesse der Welt statt. Unter den mehr als
100 neuen Modellen finden sich ziemlich viele ziemlich gute
Elektroautos. Und auch, wenn jedes zweite der in China als „New
Energy Vehicle“ verkauften Fahrzeuge noch einen Verbrennungsmotor
an Bord hat, bleibt doch festzuhalten: Der langfristige Plan Chinas
mit der Elektrifizierung zu einer führenden Autonation
aufzusteigen, scheint aufzugehen. Eine Schlüsselrolle für den
Aufbau der chinesischen Autoindustrie kommt der Batterietechnik zu.
Wie groß der Vorsprung Chinas wirklich ist und wie die deutsche
Industrie aufholen könnte, diskutieren wir in dieser Folge mit
einem der profiliertesten Batterieexperten Deutschlands: Peter Lamp
beschäftigt sich seit mehr als zwanzig Jahren mit Batteriezellen.
2008 übernahm er die Produktentwicklung für die Batterien im
legendären BMW i3. Dieser Tage geht er in den Ruhestand, doch als
Vorsitzender des Kompetenznetzwerks Lithium-Ionen-Batterie und als
Mitinhaber eines kleinen Entwicklungsunternehmens begleitet Lamp
die Branche weiterhin. Den Vorsprung der chinesischen
Zellhersteller erläutert Lamp nicht nur mit der mangelnden
Verfügbarkeit günstiger Rohstoffe in Europa, sondern auch mit der
fehlenden Industrialisierungskompetenz hiesiger Anbieter. Die
Politik müssen nun entschieden handeln und dann durchhalten, denn
der Aufbau einer florierenden Batteriebranche brauche zehn Jahre.
„Das ist die Krux, weil es für viele Politiker und Investoren
schwer ist, sich an solche Zeiträume zu gewöhnen“, sagt Lamp. Die
technische Entwicklung zielt Lamp zufolge künftig vor allem auf
geringere Kosten, weil die mit heutigen Akkus erreichten
Energiedichten für viele Anwendungen völlig ausreichen. Neue
Technologien wie die Natrium-Ionen-Batterie könnten dazu einen
Beitrag leisten. Einen schnellen Durchbruch von Festkörperakkus
sieht Lamp nicht. Überhaupt solle man nicht nur auf die Zellchemie
achten, sondern Innovationen in der Produktion gezielt fördern.
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