Folge 258: Willige Lakaien des Völkermords – Das Polizeibataillon 101 und der Holocaust

Folge 258: Willige Lakaien des Völkermords – Das Polizeibataillon 101 und der Holocaust

36 Minuten

Beschreibung

vor 8 Monaten

Die Rolle der Polizeibataillone im Zweiten Weltkrieg stellt ein
finsteres und lange Zeit marginalisiertes Kapitel der deutschen
Geschichte dar. Ursprünglich mit Aufgaben der inneren Sicherheit
und der Aufrechterhaltung öffentlicher Ordnung betraut,
verwandelten sich diese Einheiten im nationalsozialistischen
Herrschaftsgefüge zu willfährigen Werkzeugen eines gnadenlosen
Unterdrückungs- und Vernichtungsapparats.


Insbesondere während der deutschen Besatzung Osteuropas rückten
sie in den Mittelpunkt der nationalsozialistischen Gewaltpolitik:
Sie wurden zu zentralen Akteuren bei Massendeportationen,
Vertreibungen und systematischen Morden an der Zivilbevölkerung –
mit besonderer Brutalität gegenüber der jüdischen Bevölkerung.
Ihre Funktion reichte dabei von der militärischen Sicherung
eroberter Gebiete bis hin zur aktiven Mitwirkung am Holocaust,
etwa durch Massenerschießungen oder die Unterstützung der
Mordmaschinerie in den Vernichtungslagern.


Der US-amerikanische Politikwissenschaftler Daniel J. Goldhagen
widmete sich in seinem viel beachteten Werk Hitlers willige
Vollstrecker: Ganz gewöhnliche Deutsche und der Holocaust (1996)
ausführlich der Geschichte dieser Bataillone. Er stellt darin die
provokante Frage, wie sich scheinbar gewöhnliche Männer in
kürzester Zeit in skrupellose Täter eines industriell
organisierten Völkermords verwandeln konnten – und warum sie dies
aus eigenem Antrieb taten.


Anhand des besonders berüchtigten Hamburger Polizeibataillons 101
wollen wir im Folgenden die Entwicklung, Struktur und
Verstrickung der Ordnungspolizei während des Zweiten Weltkriegs
eingehender untersuchen.

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