"Wir reden von Hochtechnologie, aber handeln wie in den Neunzigern" - Charlie Müller (Futury)

"Wir reden von Hochtechnologie, aber handeln wie in den Neunzigern" - Charlie Müller (Futury)

31 Minuten

Beschreibung

vor 7 Monaten

Charlie Müller hat ein Ziel: "Wir bringen Startups und Industrie
zusammen, damit Technologien, Ideen und Produkte von Startups
schnell angewandt werden". Als Mitgründer und Geschäftsführer von
Futury baut er seit fast einem Jahrzehnt an einer Plattform, die
junge Unternehmen mit konkreten Problemen der Industrie vernetzt.
Anders als viele Innovationszentren in Berlin wolle Futury keine
Showfläche sein, sondern Lösungen liefern - direkt am Ort des
Geschehens.


"Wir wollen nicht im luftleeren Raum innovieren, sondern wir
fangen auf der Industrieseite an", sagt Müller. Besonders aktiv
ist Futury in der Bauindustrie. Dort geht es um CO2-neutralen
Beton oder Gebäudeenergieeffizienz. "Das Startup kann durch die
gesamte Wertschöpfungskette testen, ob das Produkt funktioniert",
erklärt Müller.


Futury nimmt keine Anteile, sondern finanziert sich über
Industriepartner. Derzeit beteiligt sich das Unternehmen
gemeinsam mit vier Hochschulen aus dem Rhein-Main-Gebiet am
Wettbewerb Startup Factories - ein Prestigeprojekt des
Bundeswirtschaftsministeriums. Ziel ist es, das Rhein-Main-Gebiet
zu einer echten Gründungsregion zu machen. Noch ist der Abstand
zu den Startup-Hotspots groß. In Berlin gab es 2024 laut
Startup-Verband knapp 500 Neugründungen, in München waren es rund
200 und Hamburg kam auf rund 160 frische Startups. Frankfurt am
Main landete mit rund 50 Gründungen nur auf dem sechsten Platz.


Besonders belastend für junge Gründerinnen und Gründer sei die
Bürokratie, kritisiert Müller. "Du gründest ein Startup, gewinnst
deinen ersten Kunden, willst eine Rechnung schreiben und brauchst
eine Steuernummer - bis du die hast, dauert es acht bis zehn
Wochen."


Viele Startups verzweifeln an Formularen,
Ausschreibungsbedingungen oder Excel-Tabellen, die sie für das
Statistische Landesamt ausfüllen müssen. "Wir reden von
Hochtechnologie, aber handeln wie in den Neunzigern", sagt
Müller. Er fordert echte Strukturreformen: "Innovation braucht
Vertrauen, Tempo und Raum zum Ausprobieren - und keinen
Verwaltungsdschungel."


Warum Nachhaltigkeit keine Option, sondern Voraussetzung ist -
und wieso Deutschland sich dringend um seine Gründer kümmern
muss, erzählt Charlie Müller in der neuen Folge von "So techt
Deutschland". 


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