Michael Stampfer ️ | Geschäftsführer des Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds im ZEITGESPRÄCH 104 mit Gerhard Schmid
Gerhard Schmid und Michael Stampfer, Geschäftsführer des Wiener
Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds, erörtern die
Herausforderungen der Forschungspolitik in Europa und betonen die
Bedeutung von interdisziplinärem Arbeiten und der Unterstützun
37 Minuten
Podcast
Podcaster
Interviews mit INTERESSANTEN PERSÖNLICHKEITEN aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Religion, Sport und Kultur
Beschreibung
vor 8 Monaten
Gespräche auf Augenhöhe, auf Höhe der Zeit: Die
„ZEITGESPRÄCHE“ sind ein eindrückliches Zeugnis von Anstand und
Respekt.
Zeit für Gespräche – Zeit für Antworten. Gerhard Schmid liefert
mit seinen „ZEITGESPRÄCHEN“ beides. Und das zur richtigen Zeit.
Denn mit dieser Reihe gelingt, was in der Eile des Alltags oft
leider zu kurz kommt: Erfahrung und Persönlichkeit
zusammenbringen. Das Gespräch suchen und finden. Zuhören,
Menschen und ihre Geschichten und Erfahrungen wirken
lassen.
In einem aufschlussreichen Interview diskutieren Gerhard Schmid
und Michael Stampfer die Herausforderungen und Chancen der
Wissenschafts- und Forschungspolitik in Wien und Europa. Gerhard
Schmid, Geschäftsführer des Wiener Wissenschafts-, Forschungs-
und Technologiefonds (WWTF), hebt die Notwendigkeit von Offenheit
in der Forschung hervor, betont aber auch die wachsende Dialektik
zwischen Offenheit und Paranoia. Er verweist auf berechtigte
Bedenken hinsichtlich Wissenstransfers und unlauterer Praktiken,
die eine gesunde Balance zwischen Kooperation und Schutz
verlangen. Schmid äußert seine Begeisterung für Wien als Ort der
Wissenschaft und Kultur. Er beobachtet einen zunehmenden
interdisziplinären Dialog zwischen verschiedenen Disziplinen und
Institutionen, wodurch die Zusammenarbeit in der Forschung
gefördert wird. Er betont die Wichtigkeit von interdisziplinärem
Denken, insbesondere in Bereichen wie Künstliche Intelligenz und
Biowissenschaften. Schmid erläutert, dass die Kombination von
Computerwissenschaften, Medizin und anderen Disziplinen
entscheidend ist, um neue und effektivere Erkenntnismethoden zu
entwickeln. Stampfer und Schmid stellen fest, dass Wien über
bemerkenswerte Stärken in der Medizin, Biologie und Chemie
verfügt. Schmid erläutert spezifische Forschungsinitiativen des
WWTF, die Präzisionsmedizin und öffentliche Gesundheit betreffen,
und hebt die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen
verschiedenen Fachbereichen hervor. Diese interdisziplinäre
Kooperation führt zu besseren Forschungsergebnissen und fördert
den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis. Im Gespräch über
die Herausforderungen, die Österreich im internationalen Kontext
gegenübersteht, thematisiert Schmid den Wettbewerb um Talente. Er
hebt hervor, dass die Lebensqualität in Wien, die
Bildungseinrichtungen und die Unterstützung für Familien
entscheidend sind, um Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
nach Wien zu ziehen. Die Diskussion lehnt sich an wichtige
statische Faktoren an, die beim Vergleich zwischen Wien und
anderen internationalen Forschungsstandorten eine Rolle spielen.
Die Gesprächspartner reflektieren die Verbindungen zwischen
universitären und außeruniversitären Forschungsinstitutionen in
Österreich. Schmid betont, dass es eine etablierte, wenn auch
komplexe Zusammenarbeit zwischen den Institutionen gibt, wobei er
gleichzeitig auf die Ungleichheit der finanziellen Mittel
hinweist. Er fordert eine bessere Förderung der Universitäten, um
im internationalen Vergleich konkurrenzfähig zu bleiben. Des
Weiteren wird die europäische Wissenschafts- und
Forschungspolitik diskutiert, die sich seit Jahrzehnten organisch
entwickelt hat. Schmid kritisiert den Mangel an klaren
Prioritäten und den Druck, dem die Institutionen durch die
EU-Compliance unterliegen, während er gleichzeitig positive
Aspekte, wie den European Research Council, hervorhebt. Auf die
weltweite Forschungssituation angesprochen, spricht Schmid die
geopolitischen Verschiebungen und die wachsende Konkurrenz in der
Forschung an. Er warnt, dass Europa in der aktuellen Phase der
globalen Umbrüche mehr tun muss, um im Bereich der Wissenschaft
relevant zu bleiben. Schmid erkennt an, dass Asien und
insbesondere China erhebliche Fortschritte in der Forschung
machen, und er sieht die Notwendigkeit für Europa, sich stärker
auf die Stärke der Geistes- und Sozialwissenschaften zu
konzentrieren, um sich im internationalen Wettstreit behaupten zu
können. Abschließend skizzieren die Beteiligten die Notwendigkeit
einer gerechten und großzügigen finanziellen Unterstützung für
die wissensschaffenden Institutionen in Österreich. Schmid äußert
den Wunsch nach einer stärkeren finanziellen Ausstattung der
Universitäten, um den künftigen wirtschaftlichen Strukturwandel
voranzutreiben. Das Gespräch schließt mit einem Appell, dass
Wissenschaftler sich mehr in die Gesellschaft einbringen sollten,
um das Wissen und die Erkenntnisse einer breiten Öffentlichkeit
zugänglich zu machen, und erinnert an frühere Zeiten, in denen
Prominente in Wien ihr Wissen unter dem Motto der Volksbildung
weitergaben.
Die „ZEITGESPRÄCHE“ sind geprägt von Anstand und Respekt.
Vor Menschen, Werten und dem demokratischen Miteinander. Sie
verbinden spannende Einblicke mit klugen Gedanken und
vergnüglichen Momenten im Leben wunderbarer
Persönlichkeiten.
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