Dagmar Gottschall: Was Meister Eckhart in seinen deutschen Predigten über ‘Kirche’ sagt

Dagmar Gottschall: Was Meister Eckhart in seinen deutschen Predigten über ‘Kirche’ sagt

Prof. Dr. Dagmar Gottschall referierte am 16.3.2024 in der Katholischen Akademie in Bayern zu dem Thema "Was Meister Eckhart in seinen deutschen Predigten über ‘Kirche’ sagt".
34 Minuten

Beschreibung

vor 2 Monaten
Prof. Dr. Dagmar Gottschall, Professorin für Mediävistische
Germanistik, Università del Salento, Lecce, referierte am 16.3.2024
in der Katholischen Akademie in Bayern zu dem Thema: Was Meister
Eckhart in seinen deutschen Predigten über ‘Kirche’ sagt Meister
Eckhart scheint auf den ersten Blick dazu nicht viel zu sagen.
Aber, wenn man seine Äußerungen in den deutschen Predigten zugrunde
legt und die Predigten auch als solche genauer liest, ergibt sich
doch einiges, auch Überraschendes, zum Beispiel zum Bau der Kirche,
zu architektonischen und im übertragenen Sinn zu spirituellen
Räumen, in denen er agiert. Dass es der große Prediger, Theologe,
Philosoph, Mystiker, Lehrer und Ordensorganisator mit seiner Kirche
nicht leicht hatte, zeigen der Prozess, der gegen ihn geführt
wurde, und die Verurteilung einzelner Sätze seiner Lehre als
häretisch nach seinem Tod im Jahr 1328. Wir werden uns fragen, in
welchem Verhältnis er zu seiner Kirche, zu seinem Dominikanerorden
und dem Mönchtum allgemein stand, was er selbst über Kirche dachte
und welche Rolle Kirche als Institution oder Raum, Papsttum,
Priesterschaft und Laien, aber auch die kirchliche Dogmatik für ihn
und in seiner Zeit spielten. Im Zentrum stehen dabei auch Fragen
nach dem Verhältnis des Einzelnen zur Gemeinschaft oder der Rolle
von Institutionen und deren Vermittlungscharakter einerseits wie
der möglichen unmittelbaren Gottesbegegnung jedes einzelnen
Menschen andererseits. Und natürlich ist die Situation im frühen
14. Jahrhundert auch ein ferner Spiegel für die heutige. Die
Jahrestagung der Meister-Eckhart-Gesellschaft zum 20. Jubiläum
ihrer Gründung im Jahr 2004, zum siebten Mal schon in
Zusammenarbeit mit der Katholischen Akademie in Bayern, ist offen
für alle Interessierten.

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