Podcaster
Episoden
28.11.2025
59 Minuten
Wie kann das Monströse ins kulturelle Gedächtnis gehoben werden?
So, dass es Betroffene nicht retraumatisiert, sondern aufatmen, Mut
und Trost fassen lässt? So, dass die Kirche damit keine lästige
Pflichtübung vollzieht, sondern ernsthaft bereut und sich auf einen
unabgeschlossenen Prozess verpflichtet? So, dass es in die
Gesellschaft hineinwirkt, die Tabuisierung überwindet und Passanten
zur Auseinandersetzung drängt. So, dass es die verleugneten
Geschichten erzählt und die brutale Wahrheit ins Gespräch bringt,
ohne voyeuristisch zu werden? Das Erzbistum Paderborn gestaltet
pünktlich zum Erscheinen des Missbrauchsgutachtens im Frühjahr 2026
die Brigidenkapelle im Hohen Dom zu einem Mahnmal um. Der
Siegerentwurf dafür stammt von dem Münchner Künstler Christoph
Brech, der hierzulande u.a. durch die Lungenflügelfenster in der
Heilig-Kreuz-Kirche von sich reden machte, und der der Akademie
durch Ausstellungen und die jährliche Weihnachtskarte eng verbunden
ist. Das Projekt wird in engem Austausch mit dem Domkapitel,
vertreten durch Generalvikar Mrgs. Dr. Michael Bredeck, und dem
Betroffenenbeirat, vertreten durch seinen Vorsitzenden Reinhold
Harnisch, durchgeführt. Alle drei lassen sich heute zum diesem
vielschichtigen Prozess befragen. Was ist die Grundidee hinter dem
Entwurf „Memory – Aufdecken und Erinnern“? Was sind seine einzelnen
Elemente? Warum hat er sich durchgesetzt? Was hat der Hahn mit dem
Missbrauch zu tun? Wieso ein Kinderspiel als Bezugsgröße? Was steht
auf der Unterseite der Karten? Aber uns interessiert auch das
methodische Vorgehen: Wie designt man einen Prozess, für den es
keine Blaupause gibt? Wer hat die Ziele definiert? Wie wird ein
Ausgleich gefunden, wo die Anliegen nicht deckungsgleich sind? Wann
und wie wurden Betroffene einbezogen? Welche Grenzen sind gesetzt?
Und was sagt eigentlich der Denkmalschutz? Mit Akademiedirektor Dr.
Achim Budde diskutierten am 26.11.2025: Christoph Brech, Msgr. Dr.
Michael Bredeck und Reinhold Harnisch.
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13.11.2025
1 Minute
Gehen den Demokraten im Kampf gegen die Demokratie-Verächter die
Ideen aus? Und die Puste? An Vorschlägen und Rezepten mangelt es
nicht. Aber sie haben alle ihre Haken. „Gut regieren“ wäre
vielleicht das Wichtigste. Aber genau dies ist schwieriger geworden
in einer grundständig veränderten Parteienlandschaft – und in
Zeiten multipler Krisen. Und die vom rechten Rand geschürten
Ressentiments ein bisschen zu bedienen, hat bislang auch nicht
geholfen. „Argumentieren“ müsse man, und die Populisten inhaltlich
stellen. Was aber, wenn diese sich der faktenbasierten Debatte
entziehen, und stattdessen in ihrer immer größeren Blase
konkurrenzfrei kommunizieren können? Auch „verbieten“ ist nicht
trivial: Einmal, weil ein Verbotsverfahren scheitern könnte. Aber
auch, weil ein Drittel oder Viertel der Wählerschaft ein Verbot
„ihrer Partei“ als antidemokratischen Affront deuten dürfte. Sind
die Verfassungsfeinde inzwischen „too big to ban“? Bleibt nur
„entzaubern“? Also (mit-) regieren lassen und hoffen, dass die
Anhänger bald sehr enttäuscht sein werden? Aber werden unsere
demokratischen und rechtsstaatlichen Institutionen das schadlos
überstehen? Für immer mehr Engagierte ist auch „resignieren“
inzwischen eine echte Option, um sich nicht bis zur Erschöpfung
aufzureiben – sei es als Rückzug aus der Politik, als Auswanderung
oder auch als Flucht ins Biedermeierlich-Private. Vor den drei
Kommunal- und fünf Landtagswahlen des kommenden Jahres wollen wir
darüber nachdenken, welche Strategie die demokratischen Kräfte
verfolgen könnten, um – in allem Ringen um konträre politische
Konzepte – doch gemeinsam die Vorzüge der Demokratie zu verkörpern.
Zum Thema 'Optionen der demokratischen Mehrheit' diskutierten Prof.
Dr. Ursula Münch und Marco Wanderwitz mit Akademiedirektor Dr.
Achim Budde online am 12.11.2025.
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30.10.2025
1 Minute
Rennt die medizinische Innovation der Ethik davon? -
Akademiegespräch am Mittag mit Prof. Dr. Alena Buyx und Prof. Dr.
Markus Lerch Der medizinische Fortschritt ist ein Segen. Aber er
kann auch Angst und Bange machen: Weil man immer weniger davon
verstehen kann. Weil es immer schneller geht. Und weil auf einem
milliardenschweren Markt immer auch wirtschaftliche Interessen im
Spiel sind, die mit denen der Patienten nicht deckungsgleich sind.
In dieser Konstellation sind ethische Fragen vorprogrammiert. Aber
bleibt im Wettlauf der Innovationen überhaupt Zeit zum Nachdenken?
Wir wollen darüber reden mit Prof. Dr. Markus Lerch, der als
Ärztlicher Direktor der Uniklinik der LMU und Innovationen
forciert, und mit der wohl prominentesten Vertreterin der
medizinischen Ethik in Deutschland, Prof. Dr. Alena Buyx. Wo
eröffnen sich aktuell neue Therapiemöglichkeiten und welche Risiken
sind damit verbunden? Ist in die Innovationsprozesse der großen
Player eine „ethische Reflexionsschleife“ implementiert? Worauf ist
zu achten, wenn Gesundheitsforschung und klinische Studien auch
unternehmerische Potenziale wecken sollen? Werden neue
Geschäftsmodelle, die Triebfedern des Fortschritts sind, durch
Ethik ausgebremst? Welche Rolle spielen die Kirchen bei alledem?
Das Gespräch mit Akademiedirektor Dr. Achim Budde fand am
29.10.2025 online statt.
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24.10.2025
26 Minuten
Patriarch Bartholomäus I. erhielt am 6. Juni 2025 den „Ökumenischen
Preis der Katholischen Akademie“ und den
„Abt-Emmanuel-Heufelder-Preis“. Die Katholische Akademie in Bayern
und die Benediktinerabtei Niederaltaich haben vereinbart, im Jahr
2025 den Ökumenischen Patriarchen, Seine Heiligkeit Bartholomäus I.
gleichzeitig mit dem Ökumenischen Preis der Akademie und dem
Abt-Emmanuel-Heufelder-Preis der Abtei auszuzeichnen. Der
Ökumenische Patriarch von Konstantinopel ist das Ehrenoberhaupt der
Orthodoxen Kirchen weltweit, deren synodale Zusammenarbeit er
koordiniert. Rechtlich unterstellt sind ihm neben seiner Ortskirche
in der Türkei auch der Athos und die griechischen Diasporakirchen.
Die Auszeichnungen wurden unter Anwesenheit des Preisträgers in
einer Zeremonie in der Katholischen Akademie in Bayern verliehen.
Der Laudator der Preisverleihung war der Vorsitzende des
Zentralausschusses des „Ökumenischen Rates der Kirchen“ (ÖRK), Herr
Landesbischof em. Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm. Kardinal
Reinhard Marx trug traditionell das Schlusswort zu der Zeremonie
bei. In der Preisbegründung heißt es u.a. „Bartholomäus I. zählt
innerhalb der Orthodoxie zu den engagiertesten Verfechtern einer
echten ökumenischen Zusammenarbeit. Antiwestliche oder
antiökumenische Ressentiments sind ihm fremd. Eine solche Präsenz
der Orthodoxie in der Welt-Ökumene bereichert auch die
innerwestliche Ökumene“ sowie „Patriarch Bartholomäus pflegt beste
Beziehungen zu Papst Franziskus, die in mehreren Begegnungen und
gemeinsamen Verlautbarungen ihren Ausdruck fanden“. Er werde auch
als der „grüne Patriarch“ bezeichnet, was eine weitere Parallele zu
Papst Franziskus darstelle.
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24.10.2025
32 Minuten
Patriarch Bartholomäus I. erhielt am 6. Juni 2025 den „Ökumenischen
Preis der Katholischen Akademie“ und den
„Abt-Emmanuel-Heufelder-Preis“. Die Katholische Akademie in Bayern
und die Benediktinerabtei Niederaltaich haben vereinbart, im Jahr
2025 den Ökumenischen Patriarchen, Seine Heiligkeit Bartholomäus I.
gleichzeitig mit dem Ökumenischen Preis der Akademie und dem
Abt-Emmanuel-Heufelder-Preis der Abtei auszuzeichnen. Der
Ökumenische Patriarch von Konstantinopel ist das Ehrenoberhaupt der
Orthodoxen Kirchen weltweit, deren synodale Zusammenarbeit er
koordiniert. Rechtlich unterstellt sind ihm neben seiner Ortskirche
in der Türkei auch der Athos und die griechischen Diasporakirchen.
Die Auszeichnungen wurden unter Anwesenheit des Preisträgers in
einer Zeremonie in der Katholischen Akademie in Bayern verliehen.
Der Laudator der Preisverleihung war der Vorsitzende des
Zentralausschusses des „Ökumenischen Rates der Kirchen“ (ÖRK), Herr
Landesbischof em. Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm. Kardinal
Reinhard Marx trug traditionell das Schlusswort zu der Zeremonie
bei. In der Preisbegründung heißt es u.a. „Bartholomäus I. zählt
innerhalb der Orthodoxie zu den engagiertesten Verfechtern einer
echten ökumenischen Zusammenarbeit. Antiwestliche oder
antiökumenische Ressentiments sind ihm fremd. Eine solche Präsenz
der Orthodoxie in der Welt-Ökumene bereichert auch die
innerwestliche Ökumene“ sowie „Patriarch Bartholomäus pflegt beste
Beziehungen zu Papst Franziskus, die in mehreren Begegnungen und
gemeinsamen Verlautbarungen ihren Ausdruck fanden“. Er werde auch
als der „grüne Patriarch“ bezeichnet, was eine weitere Parallele zu
Papst Franziskus darstelle.
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Über diesen Podcast
Dokumentierte Vielfalt hören von Veranstaltungen der Katholischen
Akademie in Bayern. Referate, Diskussionen und Gespräche zu Themen,
die Kirche und Gesellschaft interessieren: Expertinnen und Experten
haben das Wort.
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