Die Exportnation Deutschland ist ersetzbar | Von Hartmut Leitz

Die Exportnation Deutschland ist ersetzbar | Von Hartmut Leitz

9 Minuten

Beschreibung

vor 8 Monaten

Ein Standpunkt von Hartmut Leitz.


Europa, einst strahlender Handelsgigant, taumelt unter der Last
eigener Fehlentscheidungen. Durch eine Politik der Selbstsabotage
hat die EU ihre wirtschaftliche und geopolitische Stellung ins
Wanken gebracht – ein Monument der Kurzsichtigkeit in einer Welt,
die sich rasant neu sortiert. Billige Energie war das Fundament
industrieller Dominanz, doch in einem Akt selbstgewählter Askese
hat Europa russische Ressourcen verbannt und sich in die Fänge
teurer Alternativen begeben. Währenddessen weben Trump und Putin
ein Netz pragmatischer Bündnisse, das die Machtachsen der Welt
neu ausrichtet – und Europa in die Zuschauerrolle verbannt.


Die Geister von Nord Stream und Europas
Energie-Desaster


Ein leises Flüstern durchzieht die Hinterzimmer der Macht: Nord
Stream könnte dereinst als russisch-amerikanisches
Gemeinschaftsprojekt wiedererstehen. Die einstige Pipeline, die
2022 unter mysteriösen Umständen in die Tiefe gerissen wurde –
oft den USA zur Last gelegt –, könnte zum Symbol einer neuen
geopolitischen Ordnung werden. Washington und Moskau, die Titanen
von Ressourcen und Regulierung, würden damit das Preisorakel
Europas in ihren Händen halten. Die EU hingegen ächzt unter
Energiekosten, die sie selbst in astronomische Höhen getrieben
hat: 50 US-Dollar pro MMBtu waren 2023 Realität – ein ferner
Albtraum verglichen mit den 2 bis 3 US-Dollar in vergangenen
Jahren.


Statt sich durch Diplomatie neue Wege zu eröffnen oder die eigene
Kernkraft wiederzubeleben, hat Europa eine Sackgasse errichtet,
aus der es keinen eleganten Ausweg gibt. Währenddessen sichern
sich die USA und Russland ihre Energiesphären, und die EU bezahlt
den Preis für moralische Starrheit mit industrieller
Marginalisierung.


Trump, Putin und das diplomatische Schachspiel


In Washington und Moskau wird Realpolitik mit der Präzision eines
Schachmeisters betrieben. Trump, der politische Straßenkämpfer,
deutet an, den Ukraine-Krieg mit einem Handstreich zu beenden –
vielleicht mit Grenzverschiebungen, die den Lauf der Geschichte
besiegeln. Putin, der Stratege im Kreml, greift nach neuen
Märkten: Indien bezieht täglich 1,5 Millionen Barrel russisches
Öl, China sichert sich 38 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr über
Power of Siberia. Während sich Eurasien stabilisiert, wird die EU
weiter ins Abseits gedrängt.


Ein gemeinsames Nord Stream-Projekt könnte diesen Kurs besiegeln:
Russland als Rohstoffgigant, die USA als technologischer Lenker –
und Europa als zahlender Statist. Ein perfides Gleichgewicht, das
aus einer schwachen EU eine leicht lenkbare Wirtschaftszone
macht.


Die NATO-Falle: Milliarden für eine ungewisse
Sicherheit


Trump fordert von der NATO 5 Prozent des BIP für Verteidigung –
ein massiver Sprung gegenüber den 2 Prozent, die bisher als
Maßstab galten. Die USA selbst geben lediglich 3,4 Prozent aus,
doch Europa soll bluten. Ohne die gewohnte Schutzmacht der USA
ist die EU gezwungen, ihre Rüstungsausgaben dramatisch zu
steigern: Das Bruegel-Institut rechnet mit 262 Milliarden
US-Dollar und 300.000 zusätzlichen Soldaten, um den entstehenden
Vakuum entgegenzuwirken.


Polen kauft eilig US-Waffen, Litauen plant bereits 5 Prozent des
BIP für Rüstung – doch der Kontinent als Ganzes bleibt
orientierungslos. Während Russland seine Armee mit asiatischen
Energieeinnahmen finanziert, muss Europa die Mittel aus einer
bereits geschwächten Wirtschaft abziehen. Die Exportnation
Deutschland, die einst von Innovationskraft lebte, wird in den
Sog wirtschaftlicher Stagnation gezogen...hier weiterlesen:
https://apolut.net/die-exportnation-deutschland-ist-ersetzbar-von-hartmut-leitz/


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