Ohne Ansehen der Person
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Beschreibung
vor 10 Monaten
Dienstag, 11. Februar 2025
Du sollst den Geringen nicht vorziehen, aber auch den Großen
nicht begünstigen.
3. Mose 19, 15
Haltet den Glauben an Jesus Christus, unsern Herrn der
Herrlichkeit, frei von allem Ansehen der Person.
Jakobus 2,1
Ohne Ansehen der Person
"Ihr sollt im Gericht nicht Unrecht tun" - so beginnt eigentlich
der heutige Losungsvers. Es geht also darum, wie es im
Gerichtssaal zugehen soll. Die Bibel formuliert hier bereits ein
ganz wichtiges rechtsstaatliches Prinzip. Im Grundgesetz der
Bundesrepublik Deutschland ist es wie folgt im Artikel 3
aufgenommen: "Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich". Gleich
der nächste Satz lautet dann: "Männer und Frauen sind
gleichberechtigt."
Dass es in den Gesetzen, die Gott durch Mose seinem Volk Israel
gab, so oft um Grundregeln der Rechtssprechung geht, macht
deutlich, "dass das damals mal gesagt werden musste", also alles
andere als selbstverständlich und selbstredend war! Und noch in
der Königszeit, die ja lockere 500 Jahre nach Mose begann,
mussten nahezu alle Propheten Missstände in der Rechtssprechung
anprangern, zu denen eben besonders die Ungleichbehandlung vor
dem Gesetz gehörte. Das gibt uns heute den Anlass, einfach mal
dankbar zu sein, dass wir in einem Rechtsstaat leben dürfen! Mit
Blick in unsere Welt ist das überhaupt nicht selbstverständlich.
Es gibt zur Zeit genug Beispiele dafür, wie schnell das Prinzip
der Rechtsstaatlichkeit unter Beschuss gerät und den Mächtigen
ein Dorn im Auge ist, weil es hier natürlich auch um die
Begrenzung und Kontrolle von Macht geht.
Was für das Volk Gottes des Alten Bundes gilt, lässt sich auch
auf das Volk des neuen Bundes übertragen, die Gemeinde. Und damit
sind wir beim Lehrtext. Der Apostel Jakobus widmet, sicher wieder
aus aktuellem Anlass, der Gleichbehandlung der Geschwister in der
Gemeinde ein ganzes Kapitel, das mit dem Vers des Lehrtextes
beginnt. Hier geht es jetzt nicht um Rechtssprechung, sondern um
so simple Dinge wie die Verteilung und Zuweisung der Plätze im
Gottesdienst, nämlich die erste Reihe für die Reichen und die
Stehplätze ganz hinten für die Armen. Ob heute bei uns heute die
vorderen oder die hinteren Plätze die Bevorzugten sind, vermag
ich nicht zu sagen... Aber das Prinzip ist deutlich: Niemand soll
wegen seines Standes oder seiner äußeren Aufmachung oder
gesellschaftlichen Position bevorzugt werden. Jakobus befolgt und
setzt damit um, was Jesus einmal so nannte: "Einer ist euer
Meister, der Christus; ihr aber seid alle Brüder (=Geschwister)"
(Matthäus 23,8) Früher war es Gang und Gäbe, einander mit
"Bruder" und "Schwester" in der Gemeinde anzureden. Manch einem
kommt das heute antiquiert vor, die Sache hoffentlich nicht. Die
Gleichbehandlung aller und die Vermeidung von Hierarchien und
Rangfolgen und dem damit verbundenen Beziehungsgefälle ist nach
wie vor ein wichtiges, geistliches Prinzip in der Gemeinde und im
Miteinander von uns Christen.
In Jesus bist du gesegnet und befähigt, deinem Nächsten auf
Augenhöhe zu begegnen. In seinem Reich gibt es nur eine Reihe und
das ist die erste. Dort ist auch dein Platz.
https://www.youtube.com/watch?v=UXFNBEY0NK4
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