Fenster 2 - Kein Gratis-Mittagessen: Rendite heißt Risiko
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vor 4 Jahren
There is no free Lunch – es gibt kein Gratis-Mittagessen, wie die
Börsianer sagen. Auch wenn unseriöse Finanzberater etwas anderes
versprechen. Meinem Bekannten zum Beispiel. Statt Wertverlust am
Sparbuch, könne er mit dem ausgewählten Aktienfonds acht Prozent
pro Jahr erzielen. Nun, nix ist fix! Man kann von schönen bunten
Charts, die in den letzten zwölf Monaten steil aufwärts zeigen
nicht auf Erträge in der Zukunft schließen. Wobei in den letzten
zwölf Monaten acht Prozent Gewinn mit Aktien durchaus drin waren.
So legte der US- Leitindex S&P 500 über 28 Prozent zu, der
Europäische Leitindex Stoxx Europe 600 über 20 Prozent und das
Wiener Börsen-Barometer ATX stieg in den letzten zwölf Monaten 43
Prozent. Schaut man sich aber andere Zeitspannen an, sieht man,
dass es an der Börse durchaus auch abwärts gehen kann. Der ATX
verlor zum Beispiel im Jahr 2020 zwölf Prozent an Wert. Doch
leider haben wir ohnedies keine Anlagealternative. Der Staat
drängt uns mit der Niedrigzinspolitik ins Risiko, da der
risikolose Zins, also wo man sich sicher sein kann, dass der
Schuldner Geld und Zinsen zurückzahlt, heute negativ ist. Unter
risikolosen Zins versteht man landläufig etwa den Zins für
zehnjährige deutsche Bundesstaatsanleihen. Er liegt aktuell bei
homöopathischen 0,007 Prozent. Das ist deutlich weniger als die
Inflation, die Vermögen vernichtet. Will ich mehr Rendite, muss
ich also zwangsläufig auch mehr Risiko nehmen. Geldanlagen werden
in sieben Risikoklassen eingeteilt. Für auf Dauer acht Prozent
Rendite pro Jahr, wie es der Berater meinem Bekannten verspricht,
müsste ich schon in sehr spekulative Wachstumsaktien oder
ausfallsgefährdete Hochzinsanleihen investieren. Will und kann
ich das? Oder sollte ich mir ein realistischeres langfristiges
Renditeziel setzen? Mehr dazu morgen im dritten Fenster des
Börsenminute-Adventkalenders.
Die Risikoklassen der Geldanlage
Risikoklasse 1 – Sicherheit: z.B. Sparbriefe, Tagesgeld,
kurzfristiges Festgeld Bausparvertrag, geldmarktnahe in Euro.
Risikoklasse 2 – sicherheitsorientiert: z.B. klassische
Lebensversicherungen und Rentenfonds bester Bonität.
Risikoklasse 3 – konservativ sicherheitsorientiert: z.B.
solide festverzinsliche Wertpapiere, Mischfonds, Euroanleihen
guter Bonität
Risikoklasse 4 – solide ertragsorientiert: Aktien,
Aktienfonds, ETFs mit europäischen Standardwerten mit guten
Geschäftsmodellen
Risikoklasse 5 - konservativ wachstumsorientiert: Aktien aus
Drittländern, außerbörslich gehandelte Aktien, Währungsanleihen
mittlerer Bonität, staatliche Hochzinsanleihen
Risikoklasse 6 - wachstumsorientiert/spekulativ
Optionsscheine, Futures, Anleihen von Emittenten schlechter
Bonität (ohne Investmentgrade)
Risikoklasse 7 – Hedgefonds, Drittländerfonds, Branchenfonds
Kryptowährungen sind bisher weder offiziell als Währung in
unseren Breitengraden akzeptiert. Noch sind sie eine Assetklasse,
der man eine Risikoklasse zuordnet. Diese digitalen Bezahlsysteme
wären sicher in den höheren Kategorien einzustufen.
Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von getroffenen
Aussagen entstehen, übernehmen die Autorin, Julia Kistner und die
DADAT Bank keine Haftung.
Musik und Sound Rechte:
https://www.geldmeisterin.com/index.php/bm-sound-musik-rechte/
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