Fenster 10 - Spesen sparen mit ETFs

Fenster 10 - Spesen sparen mit ETFs

4 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren

Früher waren gemanagte Investmentfonds das Allheilmittel für den
Privatanleger, um sein Anlagerisiko auch bei bescheidenem
Vermögen ausreichend zu streuen. Jetzt sprechen alle nur noch vom
ETF- statt vom Fondssparen. Wobei auch Exchange Traded Funds,
kurz ETFs Investmentfonds sind, nur dass sie keinen Fondsmanager
haben und so spesengünstiger sein können. Statt durch den
Fondsmanager erfolgt bei ETFs die Auswahl der Wertpapiere, die
man mit Fondsanteilen erwirbt automatisiert. Und zwar so, dass
der ETF immer einen Referenz-Index oder Markt möglichst genau
nachbildet. Beispielsweise würde ein ETF auf den Deutschen
Leitindex DAX in genau jene Aktien investieren, die auch im DAX
enthalten sind. Ändert sich dieser Referenzindex, weil zum
Beispiel neue Aktien in den DAX aufgenommen werden und andere
rausfallen, dann kauft und verkauft auch ein DAX-ETF automatisch
die entsprechenden Aktien, um vom wichtigsten deutschen
Börsenbarometer nicht abzuweichen. Mit einem ETF gewinnt und
verliert man also so viel wie der Markt, den dieser abbildet.
Will man mehr als der Markt verdienen, dann muss man schon in
einen gemanagten Fonds investieren und davon überzeugt sein, dass
der Fondsmanager so gut ist, dass er auch nach Abzug seiner
Kosten eine Überrendite herausholen kann. Tatsächlich schaffen
das laut diversen Studien höchstens 20 Prozent der Fondsmanager.
Immer schwerer wird dies für sie auf den renommierten großen
Börsen, die sehr transparent sind.


Anderseits sind die Mehrkosten von aktiv gemanagten Fonds
gegenüber passiven ETFs nicht zu unterschätzen. Die jährlichen
Verwaltungsgebühren sind um ein Vielfaches höher. Hinzu kommt bei
gemanagten Fonds noch eine einmalige Vertriebsgebühr, genannt
Ausgabeaufschlag. Die wenigsten wissen, dass man auch viele
gemanagte Fonds, in Deutschland etwa 40 Prozent über die Börse
ohne Ausgabeaufschlag spesengünstig kaufen kann. Zurück zum
Kostenvergleich: Nehmen wir an wir legen jeweils 10.000 Euro in
einem ETF und in einen gemanagten Fonds an, wobei beide fünf
Prozent Ertrag pro Jahr erwirtschaften. Dann hätte ich mit dem
ETF mit laufenden Kosten von 0,5 Prozent -  was schon viel
für einen ETF wäre - nach 30 Jahren 35.000 Euro angespart. Mit
dem gemanagten Fonds käme ich bei 1,5 Prozent laufenden Kosten
und einem einmaligen Ausgabeaufschlag von 2,5 Prozent nur auf
25.000 Euro. Die Spesen fressen mir also 10.000 Euro Ertrag auf.


Derzeit denkt man bei ETFs und klassischen Fonds vor allem an
Aktienkörbe. Es gibt aber genauso Anleihen-ETFs und gemanagte
Anleihen-Fonds oder auch gemischte Varianten. Was Anleihen sind
und bringen, dazu mehr in Fenster elf des
Börsenminute-Adventkalenders.


Übrigens: Hoch die Tassen! Dies ist die 150.te Folge der
Börsenminute. Wer mein Projekt weiter unterstützen möchte, den
bitte ich diesen Podcast völlig unverbindlich auf einer
Podcast-App oder auf YouTube zu abonnieren oder zu liken und der
ganzen Börsenwelt davon zu erzählen! Vielen Dank und viel
Anlageerfolg wünscht Julia Kistner


Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von getroffenen
Aussagen entstehen, übernehmen die Autorin, Julia Kistner und die
DADAT Bank keine Haftung.


Musik und Sound Rechte:
https://www.geldmeisterin.com/index.php/bm-sound-musik-rechte/


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