Time to say good bye?

Time to say good bye?

3 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Vielen Dank an die wachsende Börsenminute-Community, die immer
aktiver wird und mir wirklich sehr interessante Fragen stellt.
Etwa zu meiner letztwöchigen Folge Aktiensalat. Ein Hörer möchte
wissen, wie ich feststelle, ob es eine fundamentale Veranlassung
gibt, sich von einer Aktie wieder zu trennen.  Es ging um
mein aktuelles „Sorgenkind“ im Portfolio, Lindsay, ein
US-Spezialist für wassersparende Bewässerungstechnik für die
Landwirtschaft, der obendrein High-Tech-Sicherheitsplanken und
Verkehrsleitsysteme produziert. Der Maschinenbauer büßte in den
letzten sechs Monaten 25 Prozent seines Börsenwerts ein.


Als Erstes frage ich mich, weshalb ich die Aktie überhaupt
erworben habe, ob sich das Geschäftsmodell des Unternehmens
geändert hat und ob ich immer noch davon überzeugt bin. Ja, das
bin ich. Dann recherchiere ich, ob es irgendwelche negativen
Meldungen über mein Unternehmen gegeben hat, ob die Branche in
Schwierigkeiten ist. Das ist nicht der Fall. Dann schaue ich mir
die fundamentalen Kriterien zu Lindsay an, also wichtige
Unternehmenskennzahlen, um herauszufinden, welche sich
verschlechtert haben und warum. Das sind das
Kurs-Buchwertverhältnis, das Kurs-Umsatz-Verhältnis und das
Kurs-Gewinnverhältnis. In Zeiten, wo die Zinsen wieder steigen
interessieren mich insbesondere die Verbindlichkeiten, die
Eigenkapitalquote und der Kurs im Verhältnis zum Cashflow, um die
Ertragskraft und die Liquidität eines Unternehmens beurteilen zu
können. Auch wenn das KGV mit 27 sportlich ist, sind keine der
Kennzahlen für mich bei Lindsay besorgniserregend. Nervös macht
ein Kursverlust von 25 Prozent natürlich schon, doch bei Lindsay
kann ich damit leben. Hier war mir beim Kauf bewusst, dass ich
mir ein sehr volatiles Papier ins Depot lege, weil die
Marktkapitalisierung, sprich der Börsenwert von Lindsay mit 1,45
Milliarden US-Dollar vergleichsweise gering und damit
schwankungsanfällig ist. Ich sehe bei dem
Bewässerungsspezialisten den langfristigen Aufwärtstrend intakt,
weil er in seiner Nische weiterhin zu den Großen gehört.
 Neu würde ich mir den Maschinenbauer aufgrund er geringen
Marktkapitalisierung in der aktuellen Marktphase aber nicht
kaufen. Da halte ich eher nach weniger Risiko behafteten Titeln
Ausschau. Und wäre ich kurzfristiger Spekulant, hätte mich
wahrscheinlich die Charttechnik zum Verkauf von Lindsay am 6.
Jänner bewegt. Da wurde die 200 -Tage-Linie kräftig nach unten
durchbrochen, doch zu Charttechnik mehr in einer anderen Folge
der Börsenminute.


Rechtlicher  Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von
getroffenen Aussagen entstehen,  übernehmen die Autorin,
Julia Kistner keine  Haftung.


Musik und Sound Rechte:
https://www.geldmeisterin.com/index.php/bm-sound-musik-rechte/


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Foto: Pixabay

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