Netflix kostet fast nix mehr
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vor 3 Jahren
Über 35 Prozent ist der Streaming-Dienstanbieter Netflix am
Mittwoch eingebrochen, verglichen zum Jahresbeginn kostet die
Aktie 62 Prozent weniger. Die 1. Quartals-Zahlen haben
tatsächlich nicht überzeugt. Erstmals seit zehn Jahren waren die
Abonnentenzahlen rückläufig, 220.000 Bezahlabos im 1 .Quartal
weniger. Im zweiten Quartal rechnet man mit einem weiteren
Schwund um 2,5 Millionen zahlende Kunden. Die Preiserhöhung und
das Abflachen der Pandemie dürfte einige Netflix-Kunden zur
Kündigung bewegt haben. Vor allem aber sind 700.000 russische
Kunden weggebrochen und bei den aktuell ersten Anzeichen einer
Stagflation – Inflation bei kaum Wirtschaftswachstum – könnten
die Konsumenten jetzt natürlich den Gürtel wieder enger
schnallen. Aber nicht so viel enger, rechnet Frank Fischer, Chef
der Shareholder Value Assetment AG in der aktuellen Podcastfolge
der GELDMEISTERIN. Er wittert bei Netflix eine Einstiegschance,
da - weniger Abonnenten hin oder her – Netflix über viel Kapital
in Form von Filmrechten verfügt und mit 221,6 Millionen Kunden
immer noch deutlicher Streaming-Marktführer vor Disney+ mit 130
Millionen Abonnenten ist. Auch könnte eine angedachte günstigere
Abo-Variante mit Werbung neue zahlenden Nutzer bringen, ebenso
wie das härtere Durchgreifen bei Mehrfachnutzungen eines Abos.
Viele sehen schon den Anfang vom Ende des Streaming-Booms. Den
sehe ich persönlich nicht. Wer ans Streamen glaubt, wem
Netflix aber zu heiß ist, weil man nur auf Streaming-TV setzt,
der kan sich den Mitbewerber Walt Disney anschauen. Die Aktie hat
gestern auch weitere 5,6 Prozent verloren, seit Jahresbeginn
insgesamt 20,5 Prozent. Walt Disney hat zumindest neben dem
Streamingdienst Disney+ mehrere Standbeine. Unter anderem sind
die Vergnügungsparks wieder offen.
Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von
getroffenen Aussagen entstehen, übernimmt die
Autorin, Julia Kistner keine Haftung.
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