Mit Anleihen lässt sich kein Blumentopf gewinnen

Mit Anleihen lässt sich kein Blumentopf gewinnen

3 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Börsenminute-HörerInnen fragen mich immer wieder, warum ich mich
im Podcast so wenig mit Anleihen beschäftige. Ganz einfach, weil
sich mit Schuldverschreibungen bei der nach wie vor
homöopathischen Verzinsung und in einem Umfeld steigender Zinsen
kein Blumentopf gewinnen lässt. Aber Anleihen seien doch sicherer
als Aktien. Sicherer ja, wenn man vom Schlimmsten ausgeht, der
Pleite des investierten Unternehmens. Dann ist erst einmal das
Eigenkapital futsch und damit die Aktien wertlos. Und sollte
etwas von der Insolvenzmasse übrigbleiben, werden davon die
Schuldner, also die Halter von Anleihen bedient.


Definiere ich „sicher“ aber als Ertragsbringer, mit dem man
ziemlich sich die Inflation schlagen kann, dann halte ich
definitiv Aktien für sicherer. Zu einem ähnlichen Schluss kommt
auch der Gutmann Newsletter „CIO-Update Mai“. Sie warnen vor
steigenden Renditen und damit fallenden Kursen von
Schuldverschreibungen. Denn während 2020 die Renditen
zehnjähriger Staatsanleihen in den USA auf 0,5 Prozent fielen und
in Deutschland bis auf minus 0,8 Prozent, liegen sie in den USA
heute schon bei fast drei Prozent. Auch in Deutschland sind sie
mit einem Prozent wieder im positiven Bereich.  Steigen die
Zinsen, fallen natürlich die Kurse der Anleihen, die man noch im
Vorjahr oder gar 2020 gekauft hat, weil sie ja geringer verzinst
sind. Je länger die Laufzeit, desto stärker fallen die Kurse bei
steigenden Renditen. Also: Besser nicht in Anleihen investieren,
wenn die Zinsen gerade wieder steigen. Die Privatbank Gutmann
beruft sich auf Bloomberg, wonach wir seit 1990 die stärksten
Preisrückgänge an den globalen Anleihemärkten sehen und im April
2022 den schlechtesten Monat. Außerdem verbuchen europäische
Unternehmensanleihen die höchsten Preisrückgänge in der
Geschichte. Ok, Anleihenmärkte sind jetzt stark überverkauft und
es könnte zu Gegenbewegungen kommen, aber darauf würde ich
persönlich nicht spekulieren.


Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von
getroffenen  Aussagen entstehen, übernimmt die
Autorin, Julia Kistner keine Haftung.


Foto: Pixabay 


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