Aktiensplits und deren Folgen
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vor 3 Jahren
Wo man hin schaut Aktiensplits. In meinem persönlichen Depots
sind dies Alphabet, Amazon oder auch der schwedische
Baumaschinenhersteller Atlas Copco. Sie geben ihren Aktionären
für alte Anteilsscheine mehrere neue Aktien mit geringerer
Stückelung, die unterm Strich gleich viel wert sein sollten.
Konkret hat man bei Alphabet am 16. Juli für eine
alte noch automatisch 19 neue Alphabet-Aktien ins Depot gebucht
bekommen. Jede Alphabet-Aktien war dafür nur noch ein 20.tel des
Schlusskurs des Vortages wert.
Warum die Unternehmen das machen? Weil ihre Aktien im Wert so
stark gestiegen sind, dass der Erwerb einer einzelnen Aktie für
so manchen Privatanleger schon unerschwinglich geworden ist oder
zumindest ein Klumpenrisiko darstellt und psychologisch auch als
teuer erscheinen mag. Der Börsenkurs der Alphabet-Aktie zum
Beispiel hat sich seit dem weltweiten Corona-Crash im März 2020
auf zuletzt 2230 Dollar verdoppelt und notiert durch den Split
jetzt wieder bei 110 Dollar. Hier ist die Rechnung bis jetzt
aufgegangen: Man baut ja darauf, mit den kleineren Stückelungen
mehr oder auch neue Aktionäre anzulocken, was bisher auch
geschah.
Man braucht auch nicht zu
fürchten, dass im Langfristchart der Aktiensplit wie ein
Kurssturz ausschaut, denn die Anbieter der Finanzdaten glätten
die Charts, sprich historische Daten werden entsprechend an den
neuen, geringeren Kurs angepasst.
Wer übrigens bei diesen gesplitteten Werten noch Stopps stehen
hat, muss sie neu eingeben, weil diese mit dem Split automatisch
gelöscht werden, damit nicht falsche Verkaufssignale gegeben
werden und verkauft wird, wenn man eigentlich noch gar nicht
verkaufen wollte. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis je Aktie ändert sich
nach einem Split allein deswegen nicht. Was sich ändert ist
wirklich nur die Größe der Stückelung.
Was allerdings schwieriger wird ist ein schneller, langfristiger
Vergleich mit seinen alten Einkaufswerten, da man irgendwann das
Splitting-Verhältnis nicht mehr im Kopf hat. Ein Splitting ist
bei erfolgreichen Unternehmen weder unüblich noch ist es
unanständig, wenn deren Kurse in die Höhe schießen. Apple etwa,
hat schon fünf Aktiensplits hinter sich. Splitten alle?
Nein, nicht alle. Die A-Aktien der
Berkshire-Beteiligungsholding von Warren Buffet sind am 30. Juli
1982 mit 475 US-Dollar an den Start gegangen und nie gesplittet
worden. Heute notiert sie bei rund 431.000 US-Dollar, das sind
90.630 Prozent Zuwachs. Aber Buffett ist ja clever und
weiß, dass so ein Aktienpreis nicht jeder mit der Portokasse
bezahlen kann und selbst wenn, eine nahezu halbe Millionen Euro
schwere Aktie ein großes Klumpenrisiko darstellt. 1996 begab
Buffett auch noch B-Aktien der Berkshire Heathaway mit deutlich
geringerer Stückelung. Dies Anteilscheine an der Berkshire
notieren aktuell bei 287 US-Dollar.
Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von getroffenen
Aussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia Kistner keine
Haftung. Denn handelt sich weder um eine Steuer-, Rechts- noch
Finanzberatung, sondern nur um die persönliche Meinung der
Autorin
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Foto:Pixabay
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