Hohe Fondsspesen als Vorteil

Hohe Fondsspesen als Vorteil

4 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Hohe Spesen als Vorteil? Meint die das wirklich so, werdet ihr
Euch sicherlich fragen? Jain. Natürlich fallen Spesen auf Dauer
ins Gewicht, wie ich Euch ja immer wieder vorrechne. Und wie ihr
auch mit dem Kostenrechner von finanzfluss.de auch gerne selbst
ausrechnen könnt. Ihr werdet sehen: Was sich nach wenig Gebühren
anhört, kann alleine schon wegen dem Zinseszinseffekt ein ganz
schöner Performance-Nachteil sein. Nehmen wir mal an man
veranlagt 50.000 Euro mit einem Anlagehorizont von zehn Jahren
und unterstellt einem klassischen Fonds mit Fondsmanager sowie
einem nicht aktiv gemanagten ETF die gleiche Rendite von fünf
Prozent im Jahr. Dann muss ich beim Aktien-ETF, der natürlich
auch nicht ganz spesenfrei ist, beispielsweise 0,2 Prozent
Ordergebühr und 0,3 Prozent jährliche Verwaltungsgebühr
einkalkulieren. Beim gemanagten Fonds fallen womöglich fünf
Prozent Kaufprovision, vulgo Ausgabeaufschlag und vielleicht ein
Prozent Verwaltungsgebühr an. Vor Kosten kommen beide nach zehn
Jahren auf 81.445 Euro. Doch beim gemanagten Fonds laufen Spesen
von 11.333 Euro über die Jahre an, beim ETF hingegen 2.456 Euro.
Nach Spesen komme ich bei gleicher Performance also beim ETF auf
ein Vermögen von 78.989 Euro und auf eine jährliche Nettorendite
von 4,68 Prozent. Beim Fondsinvestment sind es 70.312 Euro oder
3,5 Prozent Nettorendite pro Jahr. Dies wegen dem absoluten
Kostenunterschied von 8.678 Euro. Das ist schon einiges, was der
Fondmanager erst einmal durch eine bessere Performance
reinverdienen muss. Nicht leicht, wie sich auch in der Praxis bei
der Mehrheit der Fonds zeigt.


So, und jetzt komme ich und sage, dass die höheren Gebühren auch
einen Vorteil haben können. Wenn ich entsprechende Kaufspesen wie
bei einem gemanagten Fond habe, überlege ich mir zweimal, ob ich
schnell mal verkaufe, wenn Wolken aufziehen. Dazu bin ich bei
einem spesengünstigen ETF, den man jederzeit easy an der Börse
los wird, schneller verleitet. Wo sich doch langfristig in einem
Investment zu bleiben – so wie es Starinvestor Warren Buffett ja
auch macht – oftmals auszahlt. Wer genügend Investmentdisziplin,
Nerven und eine konsequente Anlagestrategie hat, der braucht aber
natürlich nicht erst hohe Spesen, um nicht hastig und unüberlegt
auf den Verkaufknopf zu drücken.


Was übrigens so die marktüblichen Entgelte sind, hat die
österreichische Finanzmarktaufsicht FMA auf Ihrer Webseite
zusammengetragen. Ein Richtschnurr ist das natürlich auch für
deutsche und Schweizer Anlegerinnen. Hier findest Du den direkten
Link zur FMA-Spesenübersicht:
file:///Users/julia/Downloads/Marktbliche%20Entgelte_2018.pdf


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Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von
getroffenen Aussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia
Kistner keine Haftung. Denn handelt sich weder um eine
Steuer-, Rechts- noch Finanzberatung,  sondern nur um die
persönliche Meinung der Autorin.


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Foto: unsplash/regularguy



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