Die Aktionärszahl ist mir nicht egal.
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vor 3 Jahren
Gerade in so turbulenten Börsenzeiten wie diesen ist es nicht
egal, wer die Hauptaktionäre sind und wie viele Kleinaktionäre es
gibt. Wie groß somit der Streubesitz oder Freefloat, also die
Anzahl ausgegebener Aktien ist, die nicht Großaktionären gehören.
Logisch, bekommt ein Großaktionär kalte Füße, dann kann dies bei
einem geringen Streubesitz die Aktie schon ganz schön nach unten
ziehen. Umgekehrt natürlich auch. Deshalb schwanken Aktien mit
einem geringen Freefloat in der Regel auch stärker, denn ein
einzelner Aktionär kann einen größeren Einfluss auf den Kurs
nehmen. Gerade bei Canabis- und Meme-Aktien hat man gesehen, dass
der wunderbare steile Anstieg oder auch Kursrutsch daraus
resultiert, weil der Freefloat so gering ist. Auch schaut das
Management bei einem großen Streubesitz eher auf den
Sharholder-Value, als wenn es nur einen Großaktionär zufrieden
stellen muss.
Es ist auch so, je höher der Streubesitz, desto leichter lassen
sich Aktien kaufen und verkaufen, umso liquider ist demnach eine
Aktie. Und je mehr getradet wird desto fairer und genauer ist
auch die Preisfestsetzung. Denn bei einem höheren Handelsvolumen
ist die Spanne zwischen An- und Verkaufskurs geringer und
überhaupt ist es wahrscheinlicher, dass es immer eine Nachfrage
für die Aktien gibt und man sie auch verkaufen kann, wenn man sie
verkaufen möchte und dies auch zu dem Kurs, den man gerne hätte.
Also: unbedingt einen Blick auf die Investor-Relations-Seite des
Unternehmens unter dem Punkt Aktionärsstruktur schauen, wie hoch
der Streubesitz ist. Der muss übrigens für die Aufnahme in einen
der großen Leitindizes in der Regel zumindest zehn Prozent
betragen muss.
Aber natürlich hat ein breiter Streubesitz auch seine
Schattenseiten: Gibt es keine langfristig orientierte
Kernaktionäre, denkt das Management vielleicht zu kurzfristig nur
an die Optimierung des Shareholder Values. Und gerade bei
Meme-Aktien kann bei einem breiten Streubesitz in Abwärtsphasen
leichter ein Herdentrieb losgetrampelt werden. Und jetzt, wo
alles so billig ist, steigt auch die Wahrscheinlichkeit von
feindlichen Übernahmen bei Unternehmen mit hohem Freefloat. Diese
Übernahme durch unerwünschte Investoren ist oftmals für das
Unternehmen und das alte Management vom Nachteil, aber für die
Altaktionäre des übernommenen Unternehmens nicht immer so
negativ. Man kann von Synergien und Kursanstiegen profitieren.
Mir persönlich wäre momentan aber die Volatilität dieser Aktien
mit geringem Streubesitz zu groß, um einzusteigen. Das betrifft
leider viele Aktien von kleinen Börsen wie das Wiener
Börsen-Parkett. So beträgt etwa der Streubesitz einer
Wiener Flughafen AG knapp mehr als zehn Prozent …
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Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von
getroffenen Aussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia
Kistner keine Haftung. Denn handelt sich weder um eine
Steuer-, Rechts- noch Finanzberatung, sondern nur um die
persönliche Meinung der Autorin.
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Foto: Unsplash/Carter
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