Die heile Welt fürs Geld
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Geht’s Euch auch so? Nachrichten höre ich nicht mehr gerne spät
am Abend an, sonst schlafe ich unruhig. Die Vogel
Strauß-Strategie ist beim Anlegen aber natürlich nicht die
Richtige, deshalb hier nochmals die jüngsten tristen Zahlen,
Daten, Fakten: Weltweit wächst die Wirtschaft im kommenden Jahr
nur noch um 2,7 Prozent und somit 0,2 Prozent weniger als
ursprünglich vom Internationalen Währungsfonds angenommen. Denn
auch der IWF ist draufgekommen, dass die hohe Inflation, der
Russland-Angriff und Covid die Weltwirtschaft doch stärker
belasten, als angenommen. Dieses bescheidene Wachstum ist
obendrein noch sehr ungleich über den Erdball verteilt. Europas
Wirtschaft schrumpft 2023 um 0,5 Prozent und auch die
Weltkonjunkturlokomotiven China und USA schnaufen deutlich
langsamer als erwartet oder wie es der IWF-Volkswirt
Pierre-Olivier Gourinchas düster formulierte: „Das Schlimmste
kommt noch, und für viele Menschen wird sich 2023 wie eine
Rezession anfühlen.“ Was kann man da noch tun? Am besten,
sich auf jene Regionen und Unternehmen fokussieren, wo es noch
Wachstum gibt, die einigermaßen krisenresistent sind. Das sind
etwa Unternehmen, die im letzten Quartal bewiesen haben, dass sie
Preise weitergeben können. Und wenn nun einmal in den USA
Rezession herrscht, in Europa sowieso, dann fließt das Geld
wieder zurück in die Emerging Markets. So war es Anfang der 90er
und auch zu Beginn der Finanzkrise 2008. Die Rezession in den USA
dauerte acht und respektive 18 Monate. Allerdings war es
Anfang der 90er auch die Euphorie über die Globalisierung und
Abbau der Handelsbarrieren, die die Finanzbranche in Mexiko,
Brasilien oder die Türkei investieren ließ. 2008 war es das große
Stimulus-Programm Chinas und die Tatsache, dass die
Schwellenstaaten von der Finanzkrise nicht so stark betroffen
waren. Bei den aktuellen Deglobalisierungstendenzen und mangels
stimulierender Wirtschaftsreformen in den Emerging Markets - von
Indonesien und Vietnam vielleicht abgesehen - fehlt der besondere
Anreiz, in die Emerging Markets zu investieren. Alle setzen
derzeit auf Indien, das noch einiges aufzuholen hat. Das stimmt.
Man kann dies auch über Fonds oder ETF einfach tun, nur beruht in
Indien das Wachstum vor allem auf den nicht börsennotierten KMUS.
Es ist wenig investierbar. Ich denke hier setzt man als
langfristiger Anleger mit begrenzten Vermögen trotz allem besser
auf einen breiter als auf Indien gestreuten Emerging Market
Fonds. Wem auch das zu riskant ist, der kann statt in einen
Sparplan auf den MSCI World-Index in ein Produkt auf den MSCI All
Country-Index ansparen, der zumindest die Emerging Markets nicht
ausklammert.
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Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von
getroffenen Aussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia
Kistner keine Haftung. Denn handelt sich weder um eine
Steuer-, Rechts- noch Finanzberatung, sondern nur um die
persönliche Meinung der Autorin.
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Foto: Romain Tordo/Unsplash
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