Was Risiko mit Prämie zu tun hat.

Was Risiko mit Prämie zu tun hat.

3 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Ich freue mich immer, wenn Börsenminute- Hörer:innen Fragen an
mich haben. Dan fühle ich mich nicht so unnütze. Toni möchte
wissen, was es mit der Risikoprämie von Aktien auf sich hat. Die
Frage ist berechtigt. Bei einer Prämie könnte man ja eher an
Gewinn als an Risiko denken. Vielleicht ist Euch eine Riskoprämie
bei Anleihen geläufiger. Da ist es jener Zinsaufschlag oder
höhere Rendite, den Bondkäufer beispielsweise bei
risikobehafteteren Anleihe mehr an Zinsen beziehungsweise Ertrag
bekommen, als wenn sie etwa in eine ziemlich sichere deutsche
Bundesanleihe oder eine andere de facto  als risikolos
geltende Schuldverschreibung investieren. Ja, und das gleiche
gilt für Risikoprämien auf Aktien. Hier werden Aktien mit einer
sehr sicheren Anleihe verglichen. Denn während die erwarteten
erwirtschafteten Unternehmensgewinne unsicher sind, sind die
Zinsen von Anleihen bester Bonität stabil.  Die Risikoprämie
ist dann der in Prozent angegebene Mehrertrag, den die Aktie
gegen über der sehr sicheren Zinsanlage bietet.  Eine
beliebter Index zur Berechnung  ist jener des berühmten
Yale-Professor Robert Schiller, der die durchschnittlichen,
inflationsbereinigten Gewinne der S&P500-Aktien ins
Verhältnis zu den Realrenditen von zehnjährigen Staatsanleihen
bester Bonität setzt , also die Aktienrendite mit der
risikofreien Rendite vergleicht, worunter man in Deutschland die
Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe, in Großbritannien
 der entsprechenden gilts, in den USA der Treasuries und in
Österreich der zehnjährigen Staatsanleihen versteht . Betrachtet
man den Zeitraum 1938 bis jetzt, kommt man etwa in den USA auf
eine durchschnittliche Risikoprämie für den S&P 500 von gut
4,8 Prozentpunkten. Derzeit sind wir bei drei Prozent
Risikoprämie. Das es immer noch so viel ist liegt daran, dass die
am besten gerateten Staatsanleihen sogar nicht allzu lange her
sogar negativ verzinst waren.


Die Risikoprämie ist aber natürlich nur eine von vielen
Kennzahlen, die darüber entscheiden sollten, ob man in Aktien
jetzt schon investiert oder nicht. Es lohnt sich etwa auch die
Dividendenrendite und das Kurs-Gewinn-Verhältnis des Unternehmens
genauer anzusehen.


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Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von
getroffenen Aussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia
Kistner keine Haftung. Denn handelt sich weder um eine
Steuer-, Rechts- noch Finanzberatung, sondern nur um die
persönliche Meinung der Autorin.


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Foto: Unsplash/loic-Leray

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