Dividenden mag man eben

Dividenden mag man eben

4 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Wenn die Kurse nichts hergeben, dann sind Ausschüttungen eine
tolle Story. So fühlt man sich als aufmerksamer Leser von
Newslettern derzeit ein wenig zu stark marketingtechnisch in die
Richtung Dividendenaktien gepusht. Nicht falsch verstehen. Ich
schätze an den Dividenden-Aristokraten, also an alle jenen, die
Jahrezehnte lang Dividenden bezahlen können und das jedes Jahr
etwas mehr, dass sie das in der Regel deshalb können, weil sie
über ein gutes Geschäftsmodell und eine gesunde Bilanz verfügen.
Doch manchmal muss man sich schon fragen ob das erwirtschaftete
Geld nicht besser ins Unternehmen und dessen Wachstum investiert
wäre, als es an die Aktionäre auszuschütten. Laut
Schoellerbank-Analyse ist es jedenfalls so, dass dividendenstarke
Aktien in den letzten 88 Jahren um 1,5 Prozent besser performt
als der Markt. Von November 1926 bis 2021 machte der Anteil des
Dividendeneinkommens etwa bei den Aktien im US-Leitindex S&P
500 rund 39 Prozent der Gesamtrenditen des S&P 500 Index aus.
Und im 2. Quartal 2022 liefernden laut Janus Henderson Investors
die Unternehmen Rekorddividenden von 544,8 Milliarden USD, ein
Plus von 11,3 Prozent.  Das wird natürlich im nächsten Jahr
nicht mehr ganz so üppig ausfallen, weil vor allem Ölkonzerne
gute Dividenden liefern die 2023 wohl nicht mehr so stark
sprudeln. Die weltweit zehn größten Dividendenzahler sind
übrigens 1. der brasilianische Ölmulti Petrobas 2. Nestlé 3. Rio
Tinto 4. China Mobile 5. Mercedes Benz 6. BNP Paribas 7. Der
kolumbianische Energiekonzern Ecopetrol 8. Allianz 9. Spannend,
schon ein IT-Wert mit Microsoft 10. Sanofi. Es sind also im
Wesentlichen Öl-Multis, Autobauer, Banken, Versicherungen und
Pharmakonzerne, die ihre Aktionäre gerne bedenken. Das
US-Unternehmen hier vergleichsweise unterrepräsentiert sind hat
steuerliche Gründe. Für sie sind die Alternativ-Geschenke an die
Anleger, Aktienrückkäufe steuerlich günstiger.  Für den
Investor übrigens auch. Was man bei Dividenden von ausländischen
Aktien nicht vergessen darf ist, dass hier die Steuer massiv
zuschlägt, weil zur heimischen KeST auch noch die ausländische
dazu kommt, die von der heimischen Finanz nicht vollends
 angerechnet wird. Theoretisch kann man sich die zu viel
bezahlte KeSt beim ausländischen Finanzamt zurückfordern, doch
wer tut sich den Aufwand schon an. Übrigens klar, dass kein
kleiner Österreichwert bei den weltweit absolut größten
Ausschüttungskandidaten dabei ist, aber relativ zum Kurs gesehen
sind die Österreicher fleißige Dividendenzahler. Die
österreichische Post AG  bietet – nicht zuletzt weil sie
seit Jahresbeginn schon knapp 18 Prozent verloren hat  -
eine Dividendenrendite von sechs Prozent.    


Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von
getroffenen Aussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia
Kistner keine Haftung. Denn handelt sich weder um eine
Steuer-, Rechts- noch Finanzberatung, sondern nur um die
persönliche Meinung der Autorin.


#Börse #Dividenden#Schoellerbank  #ÖsterreichischePostAG
#Aktien #Nestle #Petrobas #Rio Tinto #China Mobile #Mercedes
#BNP Paribas #Ecopetrol  #Allianz #Microsoft #Sanofi
#Öl-Multis #Autobauer #Banken #Versicherungen #Pharma
#JanusHenderson #Kapitalanlage #Vermögen #Bilanz #podcast
#boersenminute #Kapitalmarkt #investieren 


Photo: Unsplash/Brooke Cagle

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15