Sandalen von Börsen-Gurus nicht blind folgen

Sandalen von Börsen-Gurus nicht blind folgen

4 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Nur weil ich hier in der Börsenminute etwas sage oder vielleicht
ein prominentere Börsen-Größe rausposaunt, dass die Finanzwelt
untergeht,  wie Jim Rogers in meiner nächsten Podcast-Folge
GELDMEISTERIN am Sonntag braucht man ihm nicht blind ins
Verderben folgen. So auch nicht dem 73-jährigen Star-Investor Ray
Dalio. Als Gründer des Unternehmens Bridgewater Associates
verwaltete er bis September 2022 noch über 150 Milliarden
US-Dollar institutionelle Anlegergelder und leitete damit einen
der erfolgreichsten Hedgefonds der Welt. Ray Dalio verdient sein
Vermögen, das Forbes auf 19,1 Milliarden US-Dollar schätzt zwar
nicht wie anderen Finanz-Gurus, indem er von der Angst anderer
lebt und Crash-Szenarien in Bestsellern beschwört. Aber dennoch
zittern viele Anleger jedesmal, wenn sie in den berühmten
„13F-Files“ der US-Aufsichtsbehörde SEC lesen, dass Ray Dalio mal
wieder die eine oder andere Aktie verkauft hat. Das sollten sie
nicht: Denn zum einen müssen  mit den 13-F-Formularen die
institutionellen Großinvestoren „nur“ vierteljährlich ihre
Investitionen gegenüber der SEC-Behörde offenlegen. Was man da
lesen kann, hat somit schon ein Bart. So können sich das Umfeld
und die Bilanzen der im 13-F-File genannten börsennotierten
Unternehmens längst gravierend geändert haben. Zeitverzögert sind
übrigens ebenso die Insidermeldungen bei der deutschen
Aufsichtsbehörde Bafin oder der Österreichischen Kontrollbank.


Auch müssen Transaktionen, die etwa für den Promi-Investor Ray
Dalio Sinn machen, mir persönlich nicht ins Anlagekonzept passen.
So hat beispielsweise Dalio im dritten Quartal seine
Walmart-Anteile kräftig zurückgefahren. Ich habe meine
Walmart-Aktien deshalb aber nicht aus dem Portfolio geschmissen
und es war gut so. Die Aktie hat in den letzten drei Monaten
nochmals zweistellig hinzu gewonnen im Gegensatz zum
US-Gesamtindex S&P 500, der zeitgleich verlor. Nicht, dass
ich cleverer bin als Ray Dalio. Das würde ich mir niemals
anmaßen. Nur er wird seine persönlichen Gründe gehabt haben,
warum er sein Walmart-Aktienpaket reduzierte. Vielleicht weil er
mit Walmart schon gut verdient hat und sich eine Yacht zur
Pensionierung kaufen wollte. Für mein Portfolio sind seine
persönlichen Gründe jedenfalls nicht relevant. Aber natürlich
schaue auch ich mir an, wie und wa die großen Investoren handeln,
schon um eine Börsenstimmung abzugreifen.  Und wenn es eine
Aktie betrifft, die auch ich besitze, sei es direkt oder über
eine bedeutendere Gewichtung in einem Fonds, dann schaue ich mir
die Kennzahlen dieser Aktie auch oftmals genauer an, ob da was
dran ist, weshalb die eine oder andere Investorenlegende
Beteiligungen kauft oder verkauft. Dann mache ich mir mein
eigenes Bild vom Unternehmen,  aber ich folge keinesfalls
blind der Sandale eines Börsen-Gurus…


Ich würde mich riesig freuen, wenn ihr der GELDMEISTERIN-Gruppe
auf LinkedIn oder Facefook beitritt und die Podcasts Börsenminute
und GELDMEISTERIN auf der Podcastplattform Eurer Wahl abonniert.
Vielen Dank für die Anerkennung meiner unabhängigen
Podcast-Projekte.


Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von
getroffenen Aussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia
Kistner keine Haftung. Denn handelt sich weder um eine
Steuer-, Rechts- noch Finanzberatung, sondern nur um die
persönliche Meinung der Autorin.


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Foto: Unsplash/ Alejandro Barba

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