Investieren lernen mit Marshmallows
3 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Unglaublich, das ist bereits 390. Folge der Börsen-Minute. Vielen
lieben Dank fürs viele Zuhören, meine Antriebsfeder für dieses
hoffentlich gemeinnützige Finanzbildungsprojekt. Zum Jubiläum
erzähle ich Euch gerne vom Marshmallow-Experiment, falls Ihr es
noch nicht kennt. Durchgeführt 1972 vom Psychologie-Professor
Walter Mischel der Standfort University an Vorschulkindern. Er
ließ die Kinder entscheiden ob sie entweder gleich einen
Marshmallow oder eine Bretzel je nach Vorliebe essen wollen oder
warten und dafür dann mit zwei der Leckereien belohnt werden. Er
ließ die Kids 15 Minuten auf sich alleine gestellt. Einige
stopften sich den Marshmallow oder die Bretzel natürlich gleich
genüsslich in den Mund. Andere schlichen um ihre Beute herum,
versuchten unbemerkt ein kleines Stück abzubeißen oder sie
heimlich abzuschlecken. Andere zeigten sich geduldig, hoben sich
teilweise die Hände vor die Augen, um nicht in Versuchung zu
kommen. Und jetzt kommt´s. Bei Folgestudien im jungen
Erwachsenenalter der Probanten stellte man fest, dass jene, die
sich als Kind beherrschten und denen der Belohnungsaufschub
gelang, dann auch sozial erfolgreicher waren und ein deutlich
besseres Einkommen genossen. Impulskontrolle zahlt sich also auch
finanziell aus, auch für Anleger. Gerade zum Jahresende hin
sollte man sich daran erinnern, wo man vielleicht noch glaubt
etwas verpassen zu können oder unbedingt erledigen zu wollen. Ich
war bei diesem Marshmallow-Tests nicht dabei, aber wäre ich eines
der Kids gewesen, hätte ich erstens bestimmt den Marshmallow der
Bretzel vorgezogen und zweitens wäre ich sicher bei denen Kids
dabei gewesen, die auf den zweiten Marshmallows als Belohnung
gewartet hätten, aber von der Taktik trotzdem nicht profitiert
hätten. Weil ich a.) dann beide Marshmallows gehortet hätte in
der Hoffnung es werden noch mehr daraus und damit keinen der
beiden Marshmallows je angerührt hätte und b.) wahrscheinlich
sogar vergessen hätte, wo in mit meiner geordneten Unordnung die
Marshmallows aufbewahrt habe und sie dann womöglich erst gefunden
hätte, wenn sie schon gar nicht mehr genießbar sind. Zu meiner
Verteidigung muss ich sagen, dass ich hier familiär vorbelastet
bin. Meine Urgroßmutter hat aus Schokolade aus dem
Soldatenproviant des 1. Weltkriegs, den sie im Keller gehortet
hat nach dem Zweiten Weltkrieg kurzerhand noch
Schokoladen-Pudding gemacht – so die überlieferte „Urban Legend“
meiner Mutter…
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Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von
getroffenen Aussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia
Kistner keine Haftung. Denn handelt sich weder um eine
Steuer-, Rechts- noch Finanzberatung, sondern nur um die
persönliche Meinung der Autorin.
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Foto: unsplash/a-f-xF...
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