Anlegen in Australia statt Austria

Anlegen in Australia statt Austria

4 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Keine Sorge, natürlich haben auch Österreich-Aktien ihre
Berechtigung im Portfolio, ebenso wie deutsche oder Schweizer
Aktien. Man sollte nur bei aller Liebe zum Heimatland und deren
fabelhaften Unternehmen diese nicht in Relation zum
Weltmarktanteil übergewichten. Warum stattdessen nicht einen Teil
auf der anderen Hälfte der Weltkugel investieren, in Australien
zum Beispiel. Australien profitiert gerade sehr stark von der
Öffnung Chinas und vor allem von Chinas wieder größeren Appetit
auf Rohstoffen. 


Im Leitindex der australischen Börse, dem ASX 200  sind
neben den großen Minenaktien auch viele renommierte australische
Banken enthalten, die auch Profiteure von den steigenden Zinsen
sein sollten. Erst am Dienstag hat die australische Notenbank die
Leitzinsen zum neunten Mal in Folge erhöht. Die Zinsen sind dort
jetzt auf dem höchsten Niveau seit September 2012. Klingt viel,
die Leitzinsen in Australien sind mit 3,35 Prozent aber immer
noch niedriger als etwa in China (3,65%), Großbritannien (4%),
Kanada (4,5%), USA (4,75 %) oder gar Brasilien mit 13,75 Prozent.
Das Zins-Schlusslicht unter den großen Wirtschaftsräumen ist
immer noch die Eurozone mit drei Prozent.  Das zeigt, wo man
noch etwas erwarten kann.   


Aber zurück zu Australien:  Es tut sich auch einiges auf
Unternehmensebene. Newmont, einer der größten Goldproduzenten der
Welt, will sich den australischen Konkurrenten Newcrest aus
Melbourne für rund 17 Milliarden Dollar im zweiten Anlauf
einverleiben. Newcrest istwegen steigender Kosten, zu wenig
ergiebigen Lagerstätten und wegen des volatilen Goldpreises auf
Partnersuche. Eine solche Übernahme sollte den Minenkonzern aus
Melbourne beflügeln. Newcrest besitzt vier der fünf größten
Goldminen in Australien, daher muss dem Megadeal auch erst noch
Australien zustimmen. Kurz um, wer aktuell in Minenaktien und
Banken Potenzial sieht, kann sich ja einmal nach einem Fonds auf
den australischen ASX 200 umschauen. Allerdings ist erstens der
ASX 200 momentan bereits auf seinem 6-Monats-Hoch. Die Idee
hatten offensichtlich schon andere. Zweitens gibt es keine große
Auswahl an Exchange Traded Funds auf den australischen Leitindex:
Es gibt ein Produkt von der Deutschen Bank-Tochter Xtrackers,
(Xtrackers S&P ASX 200 UCITS ETF). Dieser Passiv-Fond hat
zwar in Deutschland, aber nicht in der Schweiz und Österreich
eine Vertriebszulassung. Bleibt den Zuhörer:innen aus den
Alpenrepubliken nur das Produkt der Black Rock-Tochter ishares,
den iShares MSCI Australia UCITS ETF USD, also in US-Dollar, der
Erträge reinvestiert, nicht ausschüttet. Bei den Australien- ETFs
empfiehlt sich in jedem Fall im Factsheet nachzuschauen, in
welche Schwergewichte der Fonds investiert, ob das auch wirklich
das ist, worin man veranlagen möchte. Wer etwas breiter gestreut
den Aufschwung auf der Südhalbkugel mitnehmen möchte, kann auch
in einen ETF Pacific oder ETF Asia Pacific investieren – mit
oder ohne Japan.


Und vielleicht könntet ihr sogar die Podcast DIE BÖRSEMINUTE und
GELDMEISTERIN   abonnieren, weiterempfehlen, liken. Das
wäre fein, ich würde mich freuen - Eure Julia Kistner


Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von
getroffenen Aussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia
Kistner keine Haftung.


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Foto: Unsplash/utopia by cho






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