Bilde Dir eine Aktienmeinung und argumentiere dagegen

Bilde Dir eine Aktienmeinung und argumentiere dagegen

4 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Erst einmal vielen herzlichen Dank für Eure zahlreichen
Kommentare zur Börsenminute-Folge „Lust auf Langeweiler statt
Glamour Stocks“, wo ich ein paar gut gehende Langeweiler-Aktien
aus meinem persönlichen Portfolio vorgestellt habe. Eine Hörerin
bemerkte, dass ich doch bestimmt auch Aktien im Depot habe, die
in der Verlustzone sind. Ja, natürlich. Eine davon ist etwa
Adidas, wo ich sogar zweistellig im Minus bin. Ja und was mache
ich da? Nicht wegschauen. Ich knüpfe mir die Aktie vor und schaue
mir zunächst an, wie sich die Konkurrenz im Vergleich entwickelt
hat. Auch Nike und erst recht Puma sind im Minus – also offenbar
kein gutes Umfeld für die alten hochpreisigen Sportmarken. Und
warum? Vor allem, weil ihnen mit China ein wichtiger Markt
weggebrochen ist. Nicht nur wegen Chinas Covid-Politik, auch weil
im Top-Marken-Segment bei Sportschuhen chinesische Marken
erfolgreich vorgedrungen sind. Die Chinesen Xtep, Anta oder Peak
sind den westlichen Platzhirschen zwar auf den Fersen. Doch ich
glaube nicht, dass sie Adidas, Nike, Puma & Co so schnell
überholen werden.


Der Einbruch in China erklärt allerdings noch nicht warum Adidas
überdurchschnittlich schlecht im letzten Jahr performte. Da kam
noch die Trennung von ihrem Markenbotschafter Rapper Kanye West
nach dessen antisemitischen Entgleisungen hinzu. Der Ausstieg aus
der Yeezy-Designschuh-Kooperation soll Adidas kolportierte 250
Millionen US-Dollar kosten. Doch das dürfte Adidas zumindest
nicht dauerhaft belasten. Das wird der neue Adidas-Chef Björn
Gulden – von Puma kommend – schon wieder richten. Von ihm erwarte
ich mir ohnehin noch Rückenwind für die Adidas-Aktie. Fazit:
Trotz zweistelliger Verluste glaube ich noch an Adidas, auch wenn
die Ratingagentur S&P die Kurz- und Langfristbonität des
Unternehmens aus den genannten Gründen herabgestuft hat. Also
bleibt Verlustbringer Adidas voerst in meinem Depot. Wenn ich mir
unsicher bin, ob ich an einem Verlustbringer festhalten soll,
dann mache ich es wie Warren Buffetts Companion Charly Munger:
„invert, always invert.“ Nimm die konträre Position ein.
Argumentiere für Dich, warum Du beispielsweise Adidas aus dem
Portfolio schmeißen solltest oder warum Du den deutschen
Sportschuhproduzent nicht kaufen würdest. Wofür kannst Du
schlüssiger argumentieren? Pro oder Contra? Für mich eindeutig
noch pro Adidas. Die nächste Fußball-EM und WM kommen bestimmt,
die nächste Folge der GELDMEISTERIN ebenso. Ich hoffe wir hören
uns schon am Wochenende wieder.


Schönes Wochenende wünscht Podcast-Host Julia Kistner


Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von
getroffenen Aussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia
Kistner keine Haftung.


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Foto: Unsplash/rommel_devila

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