Staatsanleihen sind keine sichere Bank
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vor 2 Jahren
Die Pleite der Silcon Valley Bank SVB macht gerade weltweit
Schlagzeilen. Der Grund für ihren Schieflage allerdings weniger.
Um eines vorweg zu nehmen: Ihr – zugegeben nicht
risikoloses - Geschäftsmodell, Gelder von StartUps
zwischenzuparken und diese auch zu finanzieren ist maximal
mit- aber nicht hauptverantwortlich für die Bankenpleite.
In Geldnöte brachte die SVB vielmehr die heftige schnelle
Zinserhöhung der US-Notenbank oder wie man auf neudeutsch sagt,
die abflachende bis inverse Zinskurve. Wenn man nämlich Einlagen
von 212 Millionen US-Dollar mit 0,5 Prozent kurzfristig verzinst
und das eingesammelte Geld dann in bis zu 30 jährige Staatsleihen
und Hypothekarbriefe mit einer Verzinsung von 1,5 bis zwei
Prozent steckt, klingt das nach einem Mega-Geschäft. Ist es auch,
solange die US-Notenbank nicht an der Zinsschraube dreht. Wenn
zehnjährige US-Staatsanleihen aktuell bereits mit vier Prozent
verzinst werden, dann ist es logisch, dass ich für meine Papiere
mit 1,5 bis zwei Prozent Verzinsung nicht mehr das bekomme, was
ich ursprünglich dafür bezahlt habe. Und genau das musste die SVB
machen. Ihre Kunden, vorwiegend Tech-StartUp hoben aufgrund der
Tech-Flaute jetzt ihre Ersparnisse ab und um sie ausbezahlen zu
können musste die SVB ihre Anleihen mit bis zu 30 Jahre Laufzeit
mit hohen Verlusten auf den Markt werfen.
Also wenn die Banken schon nicht Staatsanleihen managen können,
wie sollt das dann erst der Privatanleger können? Fazit: 1.
Staatsanleihen sind keine sichere Bank 2. Die Geschäfte der
Banken sind auch nicht immer so einsichtigt. 3. Der Bankensektor
ist stark geleveraged und erkältet sich schon beim leichtesten
Gegenwind. Deshalb investiere ich nicht so gerne in Banktitel.
Die hohe Fremkapitalquote der Banken sollten wir vielleicht bei
der einen oder anderen systemrelevanten Bank in Europa auch
bedenken Übrigens: die SVB – obwohl die 16. größte Bank in den
USA - ist natürlich nicht systemrelevant. 4. Investoren
sind nervös: Wenn die Horde rennt, dann rennt sie. Es wäre kein
Problem gewesen, wenn die SVB die Anleihenverluste nicht hätte
realisieren müssen. 5. Ich weiß nicht, ob das Experiment der
US-Notenbank FED mit starken Zinsanhebungen die Wirtschaft
einzubremsen so clever ist. Bei SVB ist Ihr das Einbremsen
definitiv gelungen. Und Sechstens: Habe ich schon einmal erwähnt,
dass ich mich als Aktionär von soliden Unternehmen grundsätzlich
wohler fühle als Gläubiger von Bonds zu sein? Der
Aktienmarkt ist wenigstens liquider als der Anleihenmarkt ...
Und wenn Euch die Episode der Börsenminute gefällt, ja dann
empfehle ich den Podcast vom der Plattform Eurer Wahl gratis zu
abonnieren. Vielen Dank sagt Podcast-Host Julia Kistner, mit
einem weiteren Podcast-Tipp: Die GELDMEISTERIN, das große
FinanzInterview, jeden Sonntag neu.
Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von
getroffenen Aussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia
Kistner keine Haftung.
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Foto Unsplash/Mariia Shalabaijeva
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