Wenn der Dollar die Performance verhagelt
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vor 2 Jahren
Seit der Finanzkrise 2008/2009 haben wir uns an eine
Zusatzperformance bei US-Aktien und Anleihen durch einen sehr
starken US-Dollar gewöhnt. Vor allem gegenüber
Schwellenländer-Aktien zeigte der Greenback Muskeln. Zwischen
Juni 2008 und November 2022 wertete der Dollar gegenüber einem
Korb von Schwellenländerwährungen um fast 50% auf. Die
Kapitalmarktstrategen der Fondsgesellschaft Pictet halten den
Dollar um zehn Prozent insgesamt überbewertet, rechnen
langfristig mit einer Abwertung des Dollars. Denn warum er bisher
so hoch im Kurs war ist klar: Zum einen ist der Dollar nach wie
vor die Nationalbankenreserve-Währung Nummer Eins. Auch gab die
USA in den letzten Jahrzehnten in der Geldpolitik immer den Ton
an und preschte mit Zinserhöhungen und Senkungen vor, die anderen
zogen nach. Auch hat der Aktienboom der letzten Jahre den Dollar
gestärkt, zumal der US-Kapitalmarkt der liquideste und am besten
entwickeltste ist und daher viel ausländisches Kapital anzog. Dem
Dollar half auch, dass die Investoren währendder Finanz- und
Covid-Krise und dem Ukraine-Angriff Sicherheit suchten und
suchen, den sie im Greenback sehen. Doch mit der hohen
Staatsverschuldung der USA und einem Budgetdefizit von 7,2
Prozent des BIP verlieren die ausländischen Investoren langsam
das Vertrauen in die USA und den Dollar. Hinzu kommt der
schleichende Wirtschaftsmachtverlust gegenüber China. So will
etwa Saudi-Arabien das Öl jetzt auch in chinesischen Renmimbi
fakturieren, was ebenso die US-Währung schwächt, beim Öl- und
Goldpreis bisher das Maß aller Dinge. Kein Grund zur Panik, der
Dollarverfall braucht seine Zeit. Allerdings ist es, wenn ihr
mich fragt, an der Zeit nachzudenken, ob die höhere Verzinsung
von zehnjährigen US-Treasuries gegenüber Euro-Anleihen nicht doch
auf Dauer der Wechselkursverlust auffressen könnte. Und ob
US-Aktien wirklich so viel ertragreicher sind als ihre
europäischen Mitbewerber, so dass man einen zweistelligen
Wechselkursverlust bei seinen längerfristigen Investments locker
in Kauf nehmen kann.
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Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von
getroffenen Aussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia
Kistner keine Haftung.
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Foto: Unsplash
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