Aktien für den Einkaufszettel
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vor 2 Jahren
In den nächsten Tagen wird man in den US-Medien wieder mehr von
meiner US-Lieblingshandelskette Walmart hören. Walmart hat am 4.
bis 5. April seine jährliche Investoren-Tagung und nachdem die
Aktie im Vorfeld steigt schwant mir Gutes. Nur um ein Gefühl für
die Größe dieses Gemischtwarenhandels zu bekommen: Es gibt rund
10.500 Walmart-Outlets mit jährlich 240 Millionen Kundenbesuche
in 20 Ländern. Im Geschäftsjahr 2023 beläuft sich der Umsatz auf
611 Milliarden US-Dollar Umsatz. Walmart zahlt brav Dividende und
ist gar nicht so altbacken, wie seine Shopping-Malls auf den
ersten Blick wirken. Walmart ist im eCommerce sehr stark. Die
Umsätze wachsen dort doppelt so schnell wie im stationären
Handel. Der Konzern war einer der ersten, der in seinen
Supermärkten Click & Collect erfolgreich eingeführt hat. Die
Amis sind in ihrer Logistikette schon recht weit mit der
Automatisation und Robotik. Walmart ist auch in der Meta-World
sehr präsent. Das Unternehmen erwirtschaftet einen Cashflow von
knapp 30 Milliarden US-Dollar und schüttet etwa die Hälfte an die
Aktionäre aus. Das ergibt eine jährliche, solide Rendite von rund
vier Prozent. Und obwohl ich das Unternehmen und die Aktie, wie
ihr bemerkt, sehr gerne habe - auch in meinem persönlichen
Portfolio - , würde ich Walmart-Aktien – hätte ich sie noch nicht
oder zu wenig davon – mir momentan nur auf den Einkaufszettel
notieren. Denn die Bewertung ist recht stolz für ein
Handelsunternehmen, auch wenn man es wie Amazon teilweise bereits
als Tech-Titel sehen könnte. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von
Walmart liegt bei über 23. Die Aktie kostet also so viel wie 23
Jahresgewinne des Unternehmens und das ist deutlich teurer als
der Branchenschnitt und auch üppiger als das langjährige
Durchschnitts-KGV von Walmart seit dem Börsengang 1970. Das liegt
bei 15. Zum Vergleich: Das durchschnittliche KGV von Mitbewerber
Target liegt aktuell mit 9,74 nicht einmal bei der Hälfte. In
Europa sind die Supermarktketten generell höher bewertet,
vielleicht weil sie bei den jüngsten Teuerungswellen bei den
Margen stärker zugeschlagen haben. Dennoch ist die französische
Supermarktkette Carrefour mit 17,5 günstiger als Walmart. Ok, die
britische Handelskette Tesco ist in etwa so teuer wie Walmart und
Mitbewerber Sainsbury´s machte zuletzt nicht einmal mehr Gewinne
– hat somit auch kein KGV. Und der Aktienkurs der deutschen
Lebensmittel-Gruppe REWE liegt sogar beim 33,4-fachen des
Jahresgewinns. Wer einmal in Österreich, dem Margen-Eldorado für
REWE einkaufen war wundert sich darüber nicht. Was ich aber sagen
wollte: Eine Aktie, die deutlich mehr als im langjährigen
Durchschnitt kostet, ohne dass es das Geschäftsmodell schlagartig
verbessert hat, kommt bei mir generell nur auf die Einkaufsliste
und noch nicht ins Wagerl, sprich Depot. Getreu nach Walmarts
genialen Slogan: Save money. Live better.
Und wenn Euch diese, übrigens 451(!) Folge der Börsenminute
gefallen hat, ja dann empfehle ich den Podcast auf der Plattform
Eurer Wahl gratis zu abonnieren oder auch den
Börsenminuten-Gruppen auf Facebook und LinkedIn beizutreten oder
auch beim Insta-Kanal der Geldmeisterin vorbeizuschauen. Ich
freue mich über den persönlichen Austausch!
Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von
getroffenen Aussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia
Kistner keine Haftung.
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Foto: Unsplash/Karsten Winegeat
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