Aufreger der Woche: Dem Broker mit Haut und Haaren ausgeliefert
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vor 2 Jahren
Unfassbar: Brokerkonto von Donnerstag Mitternacht bis
Dienstag morgen abgeschalten!
Zugegeben, der Aufreger dieser Woche regt mich so richtig auf,
weil ich selbst davon betroffen bin: Ohne Rücksicht auf
Kundenverluste hat die Bawag-Tochter Easybank über das
Osterwochenende den übernommenen Broker Hello bank! in ihre
Gruppe fusioniert. Ex Hello bank!-Kunden wurde dafür vom
Donnerstag auf den Freitag ihr altes Broker- und Giro-Konto
abgedreht. Rien ne va plus bis Dienstag hieß es. Es war kein
Einloggen mehr möglich, kein letzter Blick auf den ultimativen
Depot- oder Kontostand vor dem Reset. Wer Montag an offenen
Börsen wie USA oder Kanada hätte handeln wollen, hatte dazu keine
Chance, weil es die Easybank nicht wollte. Ihre Kunden konnten
sich nicht beschweren. Eine Telefonhotline stand nicht zur
Verfügung. Wozu auch, sie wäre ohnedies überlastet gewesen. Vier
Tage Sperre für die technische Umstellung. Gott sei dank
schrieben wir nicht den 15. September 2008 oder den 20. März
2020.
Nicht genug. Auf die Frage am Dienstag, warum man nicht mehr die
alten Umsätze am Hello bank!-Businesskontos einsehen könne,
bekommt man die lapidare Antwort, dass dies in 14 Tagen möglich
sei. Aber hallo FMA, ist da jemand? 2021 musste die Hellobank
über 235.000 Euro Strafe bezahlen, weil die Webseite aus Sicht
der Finanzmarktaufsicht nicht redlich, nicht eindeutig und
irreführend war. Die Webseite habe das mögliche Risiko zu wenig
aufgezeigt. Jetzt, wo Verlustrisiken real waren, weil der Anleger
mangels Handelsmöglichkeiten zur Untätigkeit verdammt worden ist,
gibt’s nichts zu beanstanden? If you pay peanuts, you get
monkeys. Ja das stimmt. Nur, was man der Easybank für die
Depotführung bezahlt sind nicht Peanuts: 18 Euro pro Jahr für das
Verrechnungskonto, 0,12 Prozent bzw. mindestens 5,40 Euro pro
Jahr je Wertpapierposition. Dazu happige Handelsspesen: 9,95 Euro
„Flatrate“ ab einem Trade von 3000 Euro am Handelsplatz Wien. Die
Grundgebühr an ausländischen Börsenplätzen beträgt je Trade 7,95
Euro plus 0,175 Prozent des Volumens. Lasst mich rechnen: das
sind bei 3000 Euro Ordervolumen in Summe 13,20 Euro.
Fazit: Wenn die Übertragung von Wertpapieren zu
anderen Depots nicht so teuer wäre, nämlich 0,23 Prozent
Easybank-Spesen + Mehrwertsteuer, also bei einer Postion von
10.000 Euro je nach Fremdspesen zwischen 30 und 60 Euro für jede
übertragene Wertpapierposition und wenn ich aus Bequemlichkeit
nicht ein steuereinfaches Konto wollte, ja dannwäre ich schon
längst als Kunde besagter Bank auf und davon. Und was sind Eure
Erfahrungen? Hinterlasst mir doch bitte ein Kommentar oder
schreibt an julia@geldmeisterin.com
Nicht um Spesen, vielmehr um sichere Erträge geht es am Sonntag
im Podcast GELDMEISTERIN mit Volkswirt Thomas Mayer, Leiter der
Denkfabrik von Flossbach und Storch. Ich hoffe wir hören uns.
Eure Julia Kistner
Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der Autorin und keine
Anlageempfehlung. Was ihr daraus macht ist Eure Sache, Julia
Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.
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Foto: Unsplash/Alexas
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