Aufreger der Woche: Der digitale Euro kommt bestimmt
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vor 2 Jahren
So, jetzt ist es amtlich. Die EU möchte an unser Bargeld. Man
möchte endlich auch so fortschrittlich sein wie Nigeria, die
Bahamas oder China , die digitales Zentralbankgeld schon
eingeführt haben. Auch die USA, Schweiz und Großbritannien
arbeiten an digitalem Fiatgeld.
Das funktioniert dann so: Banken beziehen wie Bargeld auch den
digitalen Euro von der Europäischen Zentralbank. Bankkunden
lassen sich den digitalen Euro in ihre digitalen Geldbörsen
buchen, meist Wallets am Smartphone. Damit zahlen sie digital im
Handel, beim Handwerker, wo auch immer und sie alle sind
verpflichtet, den digitalen Euro auch zu akzeptieren.
Das ist nicht nur für den Kunden sehr praktisch, sondern auch für
die EZB. Denn sie kann den digitalen Euro viel schneller und
unauffälliger vervielfachen, als wenn sie ihn erst umständlich
auf Papier drucken, mit den Geldtransportern durch die Gegend
fahren und dann auch noch die Geldautomaten damit bestücken muss.
Und ich kann den digitalen Euro nicht so einfach zwischen
Büchern, in Hosentaschen oder unter der Zuckerdose verlegen.
Nein, im ernst. Wozu brauchen wir den digitalen Euro? Natürlich
geht es ein wenig darum, Schwarzgeld und unversteuerten Pfusch
besser zu erwischen und der Mafia die Geldwäsche zu erschweren,
wenn man gleichzeitig die Obergrenzen für Bargeldzahlungen weiter
reduziert. Es geht aber vor allem darum, dass man sich nicht
weiter von US-amerikanischen Konzernen wie Apple Pay, Visa,
Mastercard, Paypal, Amazon und Co. beziehungsweise von digitalen
Parallelwährungen die Wirkung der Geldpolitik verwässern oder gar
das Finanzinstrumet aus der Hand nehmen lassen möchte. Ermöglicht
der Onlinebezahldienst Paypal doch bereits in den USA und
Großbritannien, mit Kryptowährung statt Fiatgeld zu bezahlen und
Paypal möchte den den Krypto-Handel weltweit ausrollen und
massentauglich machen. Immerhin gibt es weltweit 346 Millionen
Paypal-Konten. Der Konzern hat im zweiten Quartal 2023 Zahlungen
von stolzen 222 Milliarden Euro abgewickelt. Das ist nicht
nichts, wenn man die anderen privaten Anbieter von
Krypto-basierten Bezahldiensten dazuzählt.
Und dann möchte man natürlich auch nicht, dass der digitale
chinesische Renmimbi die Welt regiert und den Dollar als
Leitwährung verdrängt, weil der Westen die Digitalisierung
verschlafen hat.
Kreditinstitute haben auch ein Interesse an digitalem Bargeld. Da
haben sie ihren Kunden besser im Überblick. Wobei versichert
wird, dass die Bank so wie beim Bargeld nur weiß, dass Zahlungen
erfolgen, nicht aber, wofür. Nicht, dass man sich am Ende
rechtfertigen muss, warum und wofür man den digitalen Euro
ausgibt. Das ist natürlich überspitzt formuliert, ich bin keine
Fortschrittsverweigerin und bezahle hier und da auch schon mit
der Wallet auf meinen Smartphone, aber nicht meine Futterkarotten
beim Landwirten.
Angeblich soll der elektronische Euro das physische Bargeld ja
auch nur ergänzen und nicht gleich ersetzen. Gott sei Dank. Habt
ihr schon mal einmal versucht Euch mit Bankomat- oder Kreditkarte
oder gar mit den Wallet am Handy auf der Mühlviertler Alm etwas
zum Essen zu kaufen? Man mag es nicht glauben, auch in Österreich
kann man verhungern. Aber noch ist es nicht so weit: Mit der
Einführung des digitalen Euros wird frühestens 2026,
realistischerweise 2028 gerechnet, wie er genau ausgestaltet
wird, steht ja auch noch in den Sternen…
Und was haltet ihr vom digitalen Euro? Ich bin
gespannt auf Eure Kommentare. Ein schönes Wochenende mit der
neuen GELDMEISTERIN-Podcastfolge am Sonntag wünscht Julia Kistner
Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der
Autorin und keine Anlageempfehlung. Was ihr daraus macht ist Eure
Sache, Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.
#Euro #Digital #Zahlungsmittel #investieren #podcast
Foto: Unsplash
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