Aufreger der Woche: Cannabis-Investments Rauch und Schall

Aufreger der Woche: Cannabis-Investments Rauch und Schall

4 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Natürlich ist der eigentlich große, fette Aufreger der Woche,
dass es die Ratingagentur Fitch tatsächlich gewagt hat, die
Supermacht USA wegen der präkären Haushaltslage von „Triple A“
auf „AA+“ herabzustufen und damit die Aktienmärkte weltweit auf
Talfahrt zu schicken. Mit dem unvermeidbaren, längst überfälligen
Schelte für die USA befasste sich allerdings schon die gestrige
Börsenminute und es wird erneut ein Thema in der neuen
Podcastfolge der GELDMEISTERIN am Sonntag mit Thomas Mayer sein,
Ökonom und Gründer des Research Institutes der Fondsgesellschaft
Flossbach von Storch.


Was diese Woche noch aufregte, obwohl ihm nachgesagt wird, das es
beruhigt ist Cannabis.


Es klang verlockend: Juicy Fields, ein
Cannabis-Growdgrowing-Projekt in der Steiermark. Tatsächlich ist
das vermeintlich lukrative Investment, so warnt die
österreichische Wirtschafts- und Korruptionsanwaltschaft, nur
Rauch und Schall und soll Anlegergelder von rund 400 Millionen
Euro verbrannt haben. Ein ähnlich Anlagebetrugs-Verdachtfall, „My
first plant“ wird in Kärnten nachgegangen. Hier besteht auch noch
der Verdacht der Geldwäsche. Betroffen sind nicht nur tausende
geblendete Investoren in Österreich, sondern weltweit. Ihnen
wurden auf wohlgestalteten Internetseiten ertragreiche
Investments in den Anbau und Verkauf von medizinischen Cannabis-
und CBD-Produkten versprochen. Es besteht der Verdacht, dass ein
Großteil der Gelder nie investiert wurde, wobei natürlich für
alle Beteiligten die Unschuldsvermutung gilt.


Mein alter Freund, Promi-Investor Jim Rogers, erzählt im Podcast
GELDMEISTERIN im Vorjahr, dass er auch in einer Cannabis-Plantage
für medizinische Produkte direkt in Kolumbien investiert sei.
Versteht mich nicht falsch, daran ist nichts Anrüchiges. Nur ich
würde es nicht tun. Und das gar nicht einmal, weil ich keine
Freundin von Cannabis für den nichtmedizinischen Gebrauch bin,
sondern weil mir die Cannabis-Aktien einfach zu heiß sind.
Alleine deshalb schon, weil sie vom staatlichen Goodwill der
Legalisierung abhängen. Wenn, dann würde ich mich wirklich nur an
die großen Player investieren wie die Cronos Group mit einer
Marktkapitalisierung von knapp 600 Millionen Euro, in die 2019
auch der US-Tabakkonzern Altria einstieg, oder in die kanadischen
Platzhirschen wie Tilray (rund 870 Millionen Euro
Marktkapitalisierung), Canopy Growth (Börsenwert über 270
Millionen Euro) oder die populäre Aurora Cannabis-Aktie (181
Millionen Euro Marktkapitalisierung). Es werden auch
Cannabis-Aktien-Index gehandelt und es gibt mit Cannabis-Reit
eigene Cannabis-Immobilienakten. Solche Spezialindizes und -Fonds
bergen für mich zu viel Klumpenrisiko. Da würde ich mich
persönlich schon mit einer Pfizer-Aktie, die mit Arena
Pharmaceuticals auch einen medizinischen Cannabis-Produzenten in
ihrer Gruppe an, wohler und breiter aufgestellt fühlen. Aber wie
gesagt, für mich muss es kein Cannabis-Investment sein, da gibt
es noch so viel anderen spannende Sektoren, zu denen aktuell
offensichtlich nicht die Immobilien zählen. Mehr dazu in der
aktuellen Podcast-Folge der Geldmeisterin am kommenden Sonntag.
Ich hoffe wir hören uns. Ein schönes Wochenende wünscht Julia
Kistner


Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der
Autorin und keine Anlageempfehlung. Was ihr daraus macht ist Eure
Sache, Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.


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Foto: Unsplash/Desighecologist






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