Meine drei US-Lieblinge nach der Bilanzsaison

Meine drei US-Lieblinge nach der Bilanzsaison

5 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Die Bilanzsaison in den USA neigt sich dem Ende zu, es gab doch
die eine oder andere positive Überraschung. Mich persönlich
erstaunt am meisten der neuerliche Durchstart der
Amazon-Aktie nach dem ordentlichen Durchhänger:
6,7 Milliarden US-Dollar Gewinn im 2. Quartal 2023 und man plant
auf fürs dritte Quartal wieder Steigerungen von Umsatz und
Nettogewinn. Der Konzern hat doppelt so viel verdient wie die
Analysten erwartet haben.


Amazon ist keine Oma-Aktie, weil man viel in F&E investiert
und da muss auch nicht immer alles aufgehen. So schrieb Amazon im
Vorjahr Verluste im Online-Handel. Auch musste man seine
Beteiligung am E-Autohersteller Rivian abschreiben. Aktuell
schreibt Amazon-Cloud-Geschäft Verluste, während bei der
Konkurrenz die Kassen klingeln. Dafür macht Amazon im
Kerngeschäft, dem Internet-Handel in den USA wieder überraschend
gute Gewinne nach Verlusten im Vorjahr.


Für mich bleibt Amazon mit seinen beiden großen Standbeinen Cloud
und Online-Handel ein Langfrist-Investment, ebenso wie mein
zweiter US-Aktienliebling Walmart. Der
Handelskonzern überrascht mich mit seiner Krisenresistenz immer
wieder von Neuem. Während Konkurrenten im Einzelhandel
schwächeln, zeigt Walmart Muskeln. Walmart-Chef Doug McMillon
rechnet für das  Geschäftsjahr Januar 2023/24
währungsbereinigt mit einem Umsatzplus um 4 bis 4,5 Prozent,
bisher hatte der Konzern mit 3,5 Prozent gerechnet. Ebenso stieg
der Netto-Gewinn um mehr als die Hälfte auf knapp 7,9 Milliarden
US-Dollar. Schnäppchenjäger lieben eben Walmart und der Konzern
hat auch einen deutlich größeren Lebensmittel-Anteil als der
Mitbewerb. Auch hat der Handelsriese in seinen "Walmärkten" große
Apotheken. Das Sortiment dürfte einfach stimmen. Zum anderen
konnte Walmart seine Online-Umsätze um 30 Prozent erhöhen und das
ist angesichts des übermächtigen Konkurrenten Amazon beachtlich.
Und bitte, mit welcher Einzelhandels-Aktie konnte man in den
letzten zwölf Monaten 18 Prozent Kursgewinne einfahren. Die
Walmart-Aktien steht bei den meisten Analysten auf „Kauf“.


Weniger als die Bilanzen glänzt aber die jüngste Meldung, dass
Walmart prüfen lässt, ob einige Waren in einem Frauengefängnis in
Kambotscha weit unter den üblichen lokalen Mindestlöhnen
gefertigt werden. Der internationale Handel mit Gefängnisware ist
in den USA verboten. Die Aktie gab geringfügig nach.


Sehr gut gefällt mir auch Alphabet. Der,
wohlgemerkt Quartals-, nicht Jahresgewinn betrug 18,4 Milliarden
US-Dollar. Das sind 15 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Ich
finde sie mit einem KGV von 30 sehr attraktiv bewertet. Der Kurs
von Nvidia liegt zum Vergleich beim 110-fachen des Jahresgewinns.
Auch wenn Nvidia glaubhaft seinen Gewinn im nächsten Jahr
verdreifachen wird und damit auf ein gesünderes KGV von 30
zurückkommen will, muss man so viel Wachstumsphantasie erst
einmal hereinverdienen. Und die hat Alphabet im Bereich KI ebenso
mit selbstfahrenden Automobilien, aber auch mit seinem Chatbot
Bard und dem bald dahinterstehenden KI-System Gemini der
Alphabet-Tochter DeepMind.


Eigentlich wäre da noch eine vierter persönlicher Aktie-Favorit,
Microsoft mit einer beachtlichen
Nettoumsatzrendite – also Verhältnis Gewinn zum Umsatz - von 30
Prozent und das nicht nur im Quartal, sondern schon seit Jahren.


Und welche US-Aktien haben Euch mit ihren jünngst
Quartalsbilanzen überzeugt? Hinterlasst mir doch bitte ein
Kommentar oder schreibt mir an julia@geldmeisterin.com


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Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der
Autorin und keine Anlageempfehlung. Was ihr daraus macht ist Eure
Sache, Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.


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Foto: Unsplash/Ryan O´Neil

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