Aufreger der Woche: Mehr Steuern auf Vermögen
6 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 2 Jahren
…. und was man als Anleger dagegen tun kann
Der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck will Höchstverdiener
ja insgesamt knapp 20 Prozent mehr abknöpfen. Dies über einen
höheren Spitzensteuersatz und über die Progression. Auch die
stärkere Besteuerung von Erbschaften ist populär. Ob in
Deutschland oder In Österreich, wo es derzeit keine
Erbschaftssteuer gibt, nur ein Mini-Equivalent bei
Grundstücksübergaben. SPÖ-Chef Babler geht mit einer
Millionärssteuer von fünf bis sechs Milliarden Euro auf Vermögen
und Erbschaften in den offiziell noch nicht existierenden
Wahlkampf.
Mehr Kreativität kann man den amtierenden Politikern nun mal
nicht zutrauen. Schulden, die sich nicht vollständig
weginflationieren, lassen sich in ihren Köpfen nur mit mehr
Steuereinnahmen begleichen. Übrigens, lieb Österreicher, ist Euch
bewusst, dass wir 2023 14,84 Prozent mehr ausgeben, als wir
ausgeben? Das ergibt eine Budgetloch von 17,1 Milliarden Euro!
Auf Steuerdiskussionen reagierte mein langjähriger Chef und sehr
vermögende Herausgeber immer mechanisch: „Kapital ist scheu wie
ein Reh“. Ganz so einfach ist es für den Otto-Normal-Bürger auch
nicht, sein Geld ins Ausland zu verschieben, denn versteuert wird
dort, wo man seinen Lebensmittelpunkt hat. Mit einer einzigen
Ausnahme innerhalb der EU: Immobilien. Sie werden nicht in dem
Staat besteuert, wo man primär zuhause ist, sondern dort, wo die
Immobilie steht.
Als Freundin von Wertpapieren kann man zwar Brokerkonten im
benachbarten Ausland problemlos eröffnen. Versteuern muss man die
KESt dann aber trotzdem in Österreich, bzw., liebe deutsche Hörer
in Deutschland, liebe Schweizer in der Schweiz. Und es wir nur
komplexer, weil man bei ausländischen Traderplattformen ohne
Niederlassung im Wohnsitz-Land nicht automatisch für einen die
KEST abführen können.
Wo man allerdings als Anleger legal seine Steuerlast verringern
kann ist.
1.) Wenn man zwei Wertpapierkonten hat die Verluste auf dem einen
mit den Gewinnen der anderen über den Steuerausgleich
gegenzurechnen.
2.) Etwaige Freibeträge für Wertpapiergewinne zu nutzen. In
Österreich gibt es den für den Privatanleger so gut wie nicht,
sondern nur für Unternehmer über den Investionsfreibetrag für
ganz bestimmte Wertpapiere. In Deutschland hat jeder einen Spar-
bzw. Gewinnfreibetrag von 1000 Euro pro Nase, also bei
gemeinsamer Veranlagung von 2000 Euro.
3.) Das gilt vor allem für Österreicher, die Wertpapierverluste
nicht wie in Deutschland auch in das nächsteJahr und die
folgenden übertragen dürfen. Österreicher sollten einen
Depotcheck machen, ob sie die Tech-Rally mitgemacht, viele
Gewinne 2023 realisiert haben und es nicht Problemaktien gibt,
die sie loswerden wollen und wo sie heuer realisierte Verluste
mit den Gewinnen steuerschonend gegenrechnen könnten.
Österreicher haben wiederum den Vorteil, dass sie Aktien- gegen
Anleihen-Gewinne und Verluste gegenrechnen dürfen. Das dürfen die
Deutschen nicht.
4.) Wer viele Dividenden von Auslandsaktien kassiert, kann sich
hier die zu viel bezahlte Quellensteuer beim ausländischen
Finanzamt zurückholen. Habe ich als Österreicherin etwa eine
Siemens im Depot, dann schlägt der deutsche Fiskus mit 26,375
Prozent zu. Zusätzlich zieht der österreichische Fskus eine -
wenn auch - reduzierte KEST von 12,5% ab, ergibt in Summe aber
immer noch eine Steuerbelastung auf die Dividende von 38,875
Prozent. Das sind 11,375% mehr als die generelle österreichische
KEST-Pflicht von 27,5%. Jetzt kann ich diese zu viel bezahlte
Steuer von 11,375% beim deutschen Finanzamt zurückfordern. Nur
wer tut sich das an?
5.) Weil die Dividendenbesteuerung so heftig ist wähle ich bei
Fonds oder ETFs lieber die thesaurierende Variante, also die, die
nichts ausschüttet, sondern die Dividenden gleich
wiederveranlagt. So profitiere ich gleich vom Zinseszinseffekt.
Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der
Autorin und keine Anlageempfehlung. Julia Kistner übernimmt
hierfür keine Haftung.
#Börse #investment #Korrektur #Bonds #Aktien #podcast
Weitere Episoden
5 Minuten
vor 10 Monaten
5 Minuten
vor 10 Monaten
4 Minuten
vor 11 Monaten
4 Minuten
vor 11 Monaten
29 Minuten
vor 11 Monaten
In Podcasts werben
Abonnenten
Wien
Kommentare (0)