FOMO – Vorsicht, jetzt wird abgecasht!
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vor 2 Jahren
FOMO, „Fear of missing out“, die Angst etwas zu verpassen, ist
berechtigt. Weniger für Anleger als für Emittenten,
Emmisionsbanken und Berater. So war laut Financial Times der fünf
Milliarden US-Dollar Börsengang vom britischen Chiphersteller Arm
– was die Gebühren der Emissionsbanken und Berater betrifft – der
teuerste seit fünf Jahren. Deloitte und Co. haben 84 Millionen
US-Dollar für die Prüfung verrechnet. Laut Berechnungen der FT
lagen die IPO-Kosten bei Emissionen über einer Milliarde
US-Dollar in den letzten Jahren im Schnitt bei 11,5 Millionen
US-Dollar.
Wollen wir es den Investmentbanken und Berater nicht neidisch
sein. Der Wirbel hat sich gelohnt. Die Aktie stieg am ersten Tag
schon um 20 Prozent und das, wo sie schon zum oberen Rand des
möglichen Emissionspreises, mit umgerechnet 51 Euro an die Börse
startete. Na ja, zwei Tage später waren es nur noch plus 3,2
Prozent. Hättet ihr nur die Börsenminute von letzten Donnerstag
gehört, da habe ich schon vor diesem typischen Chartmuster bei
Neuemisssionen gewarnt. Am ersten Börsentag schießt die Aktie
hoch, die nächsten zwei bis drei Tage bröckelt sie ab, um dann
erst einen Trend herauszubilden. Und wieder das gleiche Muster
bei Instacart, ein Lieferant für Lebensmittel. Er geht am oberen
Rand der Preisspanne an den Start, ungeachtet, dass er in einer
schwierigen Branche tätig ist und Instacart es erst im ersten
Halbjahr 2023 geschafft hat, schwarze Zahlen zu schreiben.
Aber gut, jetzt gibt es ja noch jede Menge Möglichkeiten, den
richtigen Zeitpunkt für den Einstieg zu üben. Es sind noch jede
Menge IPO´s in der Pipeline: Etwa in Frankfurt der
Spezialglashersteller für die Pharmabranche Schott mit einer
Preisspanne von 24,30 bis 28,50 Euro. Man möchte bis zu 987
Millionen Euro einsammeln.
Das „Window of opportunity“ für einen fulminanten Börsengang zu
verpassen, hat auch Klaviyo, das E-Commerce-Unternehmen bei der
Speicherung und Analyse vom Daten hilft. Macht Datenanalyse nicht
in Zukunft die KI? Wie auch immer, angeblich möchte Klaviyo
seinen Ausgabepreis nachschärfen. Nach oben versteht sich.
Lessons Learned: Man braucht als Anleger keine Angst haben, etwa
zu verpassen. Das zeigt auch der Vergleich des breiten
US-Aktienindex S&P 500 mit dem FTSE Renaissance US IPO Index
durch Sebastian Dörr, Kapitalmarktanalyst von HQ Trust. Das
FTSE-Börsenbarometer nimmt vierteljährlich Neuemissionen über 100
Millionen US-Dollar auf und wirft sie nach drei Jahren nach dem
IPO wieder aus dem Index raus. Er enthält rund 300 Aktien,
derzeit sind etwa prominente Werte wie Snowflake, Palantir oder
Airbnb enthalten. Fazit für Dörr: Langfristig - in seiner Analyse
seit 2012 - sind die Kurse der Newcomer nur schwankungsfreudiger
und bleiben hinter der Performance des Marktes zurück. Wie heißt
es doch so schön: In der Ruhe liegt die Kraft.
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Foto: Unsplash
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