Aktien, die Börsen bewegen
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vor 2 Jahren
Wahnsinn, was Wunderspritzen zum Abnehmen bewirken können. Nicht
bei mir, ich habe sie noch nicht ausprobiert, sondern an der
Börse. Der Pharmakonzern Eli Lilly hat in den letzten zwölf
Monaten 85 Prozent zugelegt, die Aktie des dänischen Mitbewerbers
Novo Nordisk über 78 Prozent. Dessen Wirkstoff wirkt nicht nur
gleichzeitig gegen Diabetes und als Appetitzügler bei
Übergewicht, sondern soll auch gegen chronische
Nierenerkrankungen helfen.
Ob man jetzt noch in die Pharma-Werte einsteigen, oder den ersten
Hype bis zu einer Korrektur der neuen Schlankmacher abwarten
soll, muss jeder für sich entscheiden. Für Langfristanleger ist
weniger das Timing entscheidend als mögliche
Langfrist-Nebenwirkungen, die zum aktuellen Zeitpunkt allerdings
nicht bekannt sind.
Folgenschwer ist jedenfalls jetzt schon, wie Eli Lilly und Novo
Nordisk Jahrzehnte alte Qualitäts-Aktien wie eine Nestlé, Coca
Cola oder Mc Donald´s schlagartig unter Druck bringen, da die
Appetitzügler das Geschäftsmodell von Kalorienbomben-Produzenten
nachhaltig schädigen. Da reicht schon das Ergebnis der jüngsten
Studie des Handelskonzerns Walmart, wonach angeblich bereits eine
Veränderung im Konsumverhalten in Richtung gesunde Ernährung
festzustellen sei. Müssen sich also nur noch alle die
Wunderspritzen leisten können, die aktuell für vier Wochen ca.
340 Euro kostet.
Novo Nordisk schickte mit seinem Medikament Ozempic aber nicht
nur die Zuckerbäcker, sondern auch die Aktien der
Dyalyse-Spezialisten wie Fresenius Medical Care, Outset Medical,
Johnson&Johnson oder auch DaVita auf Talfahrt. Denn Ozempic
soll das Fortschreiten chronischer Nierenerkrankungen
verlangsamen, was wünschenswert wäre.
Was meiner Meinung nach wichtig ist, ist nicht nur zu schauen,
welche Unternehmen von Hypes wie erfolgreiche Abnehm-Pharmaka
oder KI profitieren, sondern auch welche verlieren.
Der Trend des bequemen Abnehmens ist jedenfalls gekommen, um zu
bleiben. Davon bin ich überzeugt und halte an Novo Nordisk fest.
Die hab ich mir übrigens bereits vor über einem Jahr gekauft.
Nicht weil ich so viel schlauer war und den Durchbruch als
Abnehm-Präparat erkannt hätte. Ich habe bei Novo Nordisk vielmehr
an die Diabetes-Story geglaubt, eine Volkskrankheit, die weltweit
grassiert.
Auch höhere Zinsen sind gekommen, um zu bleiben, wenn auch nicht
ganz so hoch wie die 6,1 Prozent im September in Österreich. Und
damit beantworte ich auch schon die Frage eines Hörers der
aktuellen Podcastfolge GELDMEISTERIN mit DJE Kapital-Vorstand
Ulrich Kaffarnik - hörenswert (!) - , der so wie ich auch
persönlich meinte, dass momentan langlaufende
Unternehmensanleihen für die Vorsorge interessant sind. Der Hörer
will wissen, warum nicht Staatsanleihen. Eben, weil die Inflation
zu hoch und die Renditen von zehnjährigen Staatsanleihen guter
Bonität einfach zu gering sind – das ist meine persönliche
Meinung, wohlgemerkt – um die Kaufkraft meines Vermögens auf
Dauer zu bewahren. Da müsst ich mir schon Staatsanleihen weniger
zahlungskräftiger Länder ins Portfolio packen. Doch wenn ich mehr
Risiko für mehr Rendite eingehen möchte, ja dann mache ich das
doch lieber mit Aktien, wo ich auch noch unbegrenzte Chancen nach
oben habe.
Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der
Autorin und keine Anlageempfehlung. Julia Kistner übernimmt
hierfür keine Haftung.
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Foto : Unsplash/Tammy
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