Laufzeitenfonds - was ich davon halte?

Laufzeitenfonds - was ich davon halte?

3 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Ich freue mich, dass meine jüngste Female-Finance-Initiative
Früchte trägt: Eine Hörerin hat mich kontaktiert. Sie will
wissen, was Laufzeitenfonds sind und was ich davon halte. Ganz
einfach: Das sind Anleihefonds mit einer fixen Laufzeit. So wie
eine Einzelanleihe eine fixe Laufzeit hat. Am Ende zahlen die
Emittenten der Schuldscheine das geborgte Geld zurück.
Laufzeitenfonds bündeln solche Anleihen mit gleicher Laufzeit,
und am Ende ist Zahltag und der Fonds wird aufgelöst. Man weiß
also genau was man dann ausbezahlt bekommt.


Hingegen investiert ein klassischer Anleihen-Fonds immer wieder
in neue Anleihen mit beispielsweise fünf Jahren Laufzeit, wenn
die älteren fünfjährigen im Portfolio auslaufen. Der Wert solcher
Anleihefonds steigt und fällt stärker mit der Zinsentwicklung,
weil man sich ja kein Zinsniveau einlockt.


Wer also zu einem fixen Zeitpunkt Geld entnehmen will, fürden
sind die Laufzeitenfonds oder Einzelanleihen besser, weil man
nicht vom dann herrschenden Zinsniveau abhängt.


Laufzeitenfonds für den Kleinanleger auch deshalb eine
Alternative zu Einzelanleihen, weil die Stückelungen bei
attraktiven Anleihen oft zu hoch sind oder die Papiere nicht für
die den privaten Vertrieb zugelassen sind. Die Suche nach der
richtigen Anleihe ist für Privatanleger viel mühsamer, als die
nach der richtigen Aktie. Wer sich überzeugen will, kann sich
einmal mit dem Anleihefinder der Börse Stuttgart auf die Suche
begeben.


Übrigens, es gibt sogar schon Laufzeiten-ETFs, etwa die iShares
iBonds, die man sich durchaus anschauen kann, ob man persönlich
mit der Rendite leben kann.


Ob Laufzeiten – oder auch klassischen Anleihen-Fonds oder ETF:
Man sollte in jedem Fall in das Fact Sheet schauen. Und dort zum
einen auf die Gebühren (TER), zum anderen wo und in welche
Anleihen genau investiert wird.


Ich persönlich würde derzeit auch nicht den vielen Marktrufen
folgen, die jetzt die logischerweise besser verzinsten High
Yield-Anleihen von Schuldnern schlechter Bonität empfehlen. Das
würde ich persönlich nicht in einer Zeit vorschlagen, wo die
geopolitische Lage besonders undurchsichtig ist und die
Konjunktur sich abschwächt. Ich würde in bestgeratete
Investmentgrade-Anleihen bevorzugen und zugunsten der Sicherheit
auf Rendite verzichten. Weil ich hier davon ausgehen kann, dass
sie das von mir geborgte Geld an mich auch zurückzahlen können.


Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der
Autorin und keine Anlageempfehlung. Julia Kistner übernimmt
hierfür keine Haftung.


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Foto : Unsplash/Patricia Senders

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