Aufeger der Woche: Scheich als Klimaschützer
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vor 2 Jahren
Was heute alles möglich ist. Der Chef des staatlichen
Erdölkonzern der Vereingiten Emirate Adnoc, einer der größten
Erdöl-Produzenten und Exporteure der Welt leitet die nächste
Welt-Klimakonferenz COP 28 im Dezember in Dubai. Für mich ist das
so, als wenn man einen Waffenproduzenten den Frieden im Nahen
Osten oder der Ukraine verhandeln lassen würde. Ok, Sultan Al
Jaber hat sicher auch etwas etwas mit Erneuerbaren Energien zu
tun gehabt. Schließlich war der der erste CEO vom grünen
Energieunternehmen Masdar, das die Emirate 2006 gründeten. Und
man hat ja auch Verbindungen zum „grünen Österreich“: Der
Ölkonzern Adnoc aus Abu Dhabi verhandelt mit der OMV gerade über
eine Fusion ihrer Petrochemie-Sparten Borealis und Borouge.
Spaß beiseite: man muss die beiden Energie-Unternehmen schon ins
Verhältnis setzen: Die erneuerbaren Energien von Masdar tragen
gerade einmal fünf Prozent zum Gesamtumsatz von Adnoc bei.
Aber vielleicht muss sich Europa selbst einmal an die Nase
fassen: Gelten doch Atomkraft und Gas laut EU-Taxonomie als
erneuerbare Energien.
Was ich damit sagen will: Momentan hängen sich auch Unternehmen
und Fonds gerne ein grünes Mäntelchen um. Gestern war ich bei
einer Veranstaltung einer bekannten Fondsgesellschaft, wo man
auch meinte, das sich grüne Fonds am besten momentan verkaufen
lassen.
Bei manchen grünen Gütesiegel hat man auch den Verdacht, dass man
es kaufen kann. Ohne Namen zu nennen begab es sich in dieser
Woche, dass ausgezeichnete Unternehmen schon die Werbetrommel
rührten, dass man sie bedacht hat, weil ihnen entgangen ist, das
der feierliche Award verschoben wurde.
Ich möchte niemanden davon abhalten, grün zu investieren, nur
dazu motivieren sich die Investments genau anzuschauen, welche
nachhaltigen Kriterien sie eigentlich erfüllen und ob die mit den
eigenen übereinstimmen. Ein Vorteil bieten hier vielleicht Green
Bonds, die zwar noch nichts über die Nachhaltigkeit des
Unternehmens aussagen, die ihn emittieren, aber zumindest über
das konkrete Projekt, das damit finanziert wird.
Ein schönes Wochenende, hoffentlich auch mit der neuen Folge
meines zweiten Finanzpodcasts GELDMEISTERIN am Sonntag wünscht
Julia Kistner.
Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der
Autorin und keine Anlageempfehlung. Julia Kistner übernimmt
hierfür keine Haftung.
#Börse #investment #Klimaschutz #Klimakonferenz #Dubai
#Greenwashing #podcast
Foto: Unsplash/ Michael Spiske
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