"Wer behauptet, Deutschland könne das Weltklima alleine retten, ist minderbemittelt" - Caspar Brockhaus (Brockhaus)

"Wer behauptet, Deutschland könne das Weltklima alleine retten, ist minderbemittelt" - Caspar Brockhaus (Brockhaus)

34 Minuten

Beschreibung

vor 10 Monaten

Wer Brockhaus hört, denkt an das berühmte Lexikon. Doch Caspar
Brockhaus winkt ab: "Die Verbindungen sind so lange her, dass man
den Verwandtschaftsgrad heute nicht mehr berechnen kann", sagt
der CEO der gleichnamigen Industriegruppe. Denn das eine
Familienunternehmen presste Wissen in Bücher, das andere formt
seit seiner Gründung 1864 die Zukunft aus Stahl.


Der 39-jährige Harvard-Absolvent übernahm 2009 mitten in der
Finanzkrise die Führung des Unternehmens. "Die Merkel-Jahre haben
viele Probleme der deutschen Industrie verschleiert, vor allem
durch eine starke Entwicklung in China", sagt er. Heute steht
Brockhaus für eine neue Generation von Industriellen, die den
Spagat zwischen Tradition und Transformation wagen.


Seine Unternehmensgruppe investiert aktuell 2,2 Millionen Euro in
eine Wasserstoff-Elektrolyseanlage - bewusst ohne staatliche
Unterstützung. Die angebotenen Fördergelder von 65.000 Euro
lehnte Brockhaus ab. "Das ist es nicht wert, wollen wir gar nicht
haben, weil der Papierkram plus die Auflagen, die damit einher
kommen, es nicht wert sind", sagt Brockhaus pragmatisch.


Als Branchenpionier kompensiert das Unternehmen seit 2019 seinen
kompletten CO2-Ausstoß. Besonders die geplante CO2-Bepreisung
sieht der Unternehmer kritisch: "Wenn ich bei 70 Prozent
Wareneinsatz einen Wettbewerbsnachteil durch CO2-Bepreisung
erfahre, kann ich den nicht mehr kompensieren", argumentiert er.


Wenn Industriegiganten wie Thyssenkrupp, Volkswagen, Bosch, ZF,
Schaeffler und BASF Probleme haben, "sind das nicht alles nur
schlechte Manager und schlechte CEOs", betont der Unternehmer.
"Wer behauptet, Deutschland könne das Weltklima alleine retten,
ist minderbemittelt", fügt er nachdrücklich hinzu. "Wenn wir als
Showcase für die Welt scheitern, werden wir keinen Nachahmer
finden."


Trotz aller Herausforderungen bleibt der Unternehmer Optimist:
"Ich glaube, wir brauchen in Deutschland einfach nur einen Tritt
in den Allerwertesten, um uns endlich mal wieder auf die
Wirtschaft und die Industrie zu besinnen", sagt er. Mit
Standorten in Deutschland und Polen demonstriert sein
Unternehmen, dass traditionelle Industrie und Innovation sich
nicht ausschließen müssen.


"Stahl ist das Rückgrat der Industrie, nicht nur in Deutschland,
sondern überall auf der Welt", betont Brockhaus. Seine
detaillierte Vision für die Zukunft des Unternehmens teilt der
Unternehmer ausführlich in der aktuellen Folge des
Wirtschaftspodcasts "So techt Deutschland".


Sie haben Fragen für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann
schreiben Sie eine E-Mail an sotechtdeutschland@ntv.de 


Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie
unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html


Alle Rabattcodes und Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie
hier: https://linktr.ee/sotechtdeutschland


Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter
https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für
Kalifornien sind unter
https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

Busfahrer
Dortmund
15
15