Passionierte Teams im Pflegebereich. Wie geht das?
43 Minuten
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vor 7 Jahren
In dieser Episode sprechen wir mit Bernd Bogert und Gerd Palm,
die es mit den St.Gereon Seniorendiensten geschafft haben zu
Deutschlands besten Arbeitgebern zu gehören. Im Pflegedienst? Ja,
genau. Wie sie das gemacht haben, erfahrt Ihr in dieser Folge.
Viel Spaß dabei.
Hier ein paar der Kernaussagen:
Das Wohlergehen der Mitarbeiter und Kunden ist gleichermaßen
wichtig
[ … ]ich kann kein gutes Leben haben, wenn ich eine schlechte
Arbeit habe. Und dann haben wir uns vor einigen Jahren wirklich
auf dem Weg gemacht, wir hatten immer eine gute
Mitarbeiterkultur, aber ich glaube, das war vor, das fing dann
auch an mit ...#00:05:18#, dass wir die Mitarbeiter befragt
haben, und haben gesagt: "Wir seht ihr uns denn eigentlich als
Unternehmen? Was ist gut bei uns und wo gibt es noch Luft nach
oben?" So haben wir 2009 im Prinzip angefangen und gesagt "Wir
stellen die Mitarbeiter in gleichem Maße in den Mittelpunkt
unserer Bemühungen, unserer Tätigkeiten, unseres Denkens, im
gleichen Maße, wie wir auch die Bewohner und Kunden."
Passionierte Teams durch barrierefreie Werbungssituation
Aber ich denke, wenn Sie lokal gesehen einen guten Ruf haben als
Arbeitgeber und dann eine sozusagen barrierearme oder
barrierefreie Werbungssituation herstellen, dass Leute auch
sagen: "Ich kann da anrufen, dann habe ich dann anschließend auch
eine Ausbildung." Ich denke, dann funktioniert das. […] Und was
sich nachher entwickelt, und da muss ich Ihnen sagen, da sind wir
auch ganz stolz darauf, dass oft die, wo man denkt, die haben so
eigentlich nicht diese große Chance eben, die Schule eher negativ
empfunden haben und eher als Qual oder als Last, aber nicht als
Lust- Wenn die dann in so einen, sagen wir mal in so ein
Arbeitsfeld kommen, wo sie auch mal stark sein können, wobei
dieses stark sein können einfach, weil sie Erfahrungen machen:
"Ich bin wichtig. Das was ich tue ist wichtig. Derjenige, dem ich
das zum Teil werden lasse, der findet das gut.
Passionierte Teams durch Flexibilität
Das heißt, es gibt nicht ein Arbeitszeitmodell und wir wechseln
jetzt von der fünf in die sechs oder von der fünf in die
fünfeinhalb Tageswoche, sondern bei uns ist der Slogan, Geht
nicht gibt es nicht! Das heißt, das ist völlig offen. Die Leute
arbeiten so, wie sie können, mal mehr mal weniger. Die haben ein
Jahresarbeitskonto. Die können ins Minus, die können ins Plus
gehen, so wie es das derzeitige Umfeld eben benötigt. Und ich
glaube das sind so, genauso wie die Teilzeitausbildung, das sind
Möglichkeiten, die wir sonst in der Branche nicht so oft
vorfinden, sage ich jetzt mal so.
Angenehme Arbeitsatmosphäre durch geringe Fluktuation
Das Führungsteam ist schon, jetzt habe ich gesagt, ich bin seit
27 Jahren hier- Das Führungsteam, wir regeln, im Prinzip besetzen
wir intern, das heißt, wir schreiben dir meisten Führungsstellen
auch überhaupt nicht aus. Die Leute wachsen im Unternehmen, so
wie ich es auch gemacht habe, nach oben, das ist so eine
Philosophie. Und das geht oftmals ohne Worte. Das heißt, wir sind
ein eingeschworenes Team und das auf allen Hierarchieebenen. Wir
haben wenig Fluktuation. Ich glaube, das ist was uns ausmacht,
was Arbeiten schön und auch einfach macht.
Mitunternehmertum schafft Passion
Genau dieses mitunternehmen, Mitunternehmertum ist eine unserer
Leitphilosophien, unserer Visionen. Es geht aber dabei nicht um
die finanzielle Beteiligung, sondern um Entscheidungen zu
treffen, autonom arbeiten zu können und das sind die Sachen, wo
ich sage: "Ich kann mein Arbeitsfeld aktiv beeinflussen. Ich
werde nicht verwaltet, sondern ich gestalte."
Arbeit muss Spaß machen
[…] und wenn dieser Spaßfaktor- Wir sagen also: "Arbeit muss Spaß
machen." Also, es ist auch so eine Grundidee, dass wir sagen:
"Nicht Arbeit kann Spaß machen, sondern Arbeit ist ein
wesentlicher Teil des Lebens und muss ja auch Spaß machen.
Grundsätzlich haben wir einen Sinn, aber sie muss auch Spaß
machen." Aber, und ich hoffe, das machen wir anders, weil Ihre
Frage war ja, was machen Sie denn anders? Und da sagen wir, und
da sind die Mitarbeiter genauso gefordert wie die leitenden
Mitarbeiter, also, jeder Mitarbeiter. Wenn wir diesen Anspruch
auch haben, das muss Spaß machen, dann muss er eben auch dafür
sorgen.
Passionierte Teams finden Möglichkeiten
Da wir vor Jahren aufgehört haben so Glaubensmuster, die man so
über die Jahre entwickelt hat, und gesagt haben, das sind oftmals
beschränkende Glaubensmuster, und wir wollen dann schon mal auch,
wenn wir so Vorträge machen, Henry Ford hat mal gesagt: "Ob du
glaubst es gelingt, oder ob du glaubst es gelingt nicht, du wirst
in jedem Fall Recht behalten." Und ich glaube das ist eine andere
Philosophie, die wir mittlerweile haben, dass wir sagen: "Geht
nicht gibt es nicht."
Passionierte Teams vertrauen ihren Leitungskräften
Jeder hat natürlich eine andere Funktion im Unternehmen, aber
letztlich trägt jeder dazu bei, dass sozusagen das große Rad sich
auch dreht. Da ist jeder genauso wichtig und jeder kann mit dafür
sorgen, dass er eine gute Arbeitskultur hat. Deswegen ist es für
die Leitungskräfte auch wichtig, dieses regelmäßige Feedback, wo
Mitarbeiter sagen, ja wohl, auch wir vertrauen dir, dass du uns,
oder dass ihr uns da auch gut ich sage mal begleitet.
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